Der Tod des Schauspielers Peter Simonischek hat auch in seiner Heimat Österreich Trauer ausgelöst. Die überraschende Nachricht "bestürzt mich zutiefst", erklärte der Salzburger Erzbischof Franz Lackner (Foto oben) am Dienstag. Österreich verliere mit Simonischek einen seiner bedeutendsten Schauspieler und Kulturschaffenden. "Er war einer der Großen, er wird der Kulturszene Österreichs und darüber hinaus fehlen." Der vielfach ausgezeichnete und international bekannte Theater- und Filmschauspieler war in der Nacht zu Dienstag im Alter von 76 Jahren gestorben.
"Unvergessen bleibt uns in Salzburg freilich sein Wirken als Jedermann", so Lackner. Simonischek hatte von 2002 bis 2009 im Rahmen der Salzburger Festspiele die Hauptrolle im Drama von Hugo von Hofmannsthal gespielt und ihm "dauerhaft eigene und neue Akzente verliehen", so Lackner. Auf der Bühne vor dem Salzburger Dom habe der Schauspieler an "die Vergänglichkeit alles Irdischen und die immerwährende Gnade und Liebe Gottes" erinnert.
Deutschlands Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) erklärte, mit Simonischek verliere die Gesellschaft einen der renommiertesten Schauspieler im deutschsprachigen Raum. "Mit seinem grandiosen, virtuosen Spiel konnte Peter Simonischek Publikum und Kritiker gleichermaßen immer wieder begeistern", so Roth.
Gedanken über Tod und Auferstehung
In der ORF-Sendereihe "FeierAbend" schilderte Simonischek 2020 Gedanken über Tod und Auferstehung: "Ich kann mit der Idee des Auferstehens, des Neubeginns, des Hinter-sich-lassen des Todes, dass man das feiert, das kann ich schon nachvollziehen. Dass wir alle leiblich wieder auferstehen werden, das ist für mich vom Glauben her die größte Herausforderung", so der Künstler. Zum Weiterleben nach dem Tod sagte er: "In den Kindern weiter zu leben hier, ist so greifbar, also das ist für mich ein nachvollziehbarer und auch tröstlicher Gedanke."
Peter Simonischek wurde am 6. August 1946 in Graz geboren und wuchs in der Oststeiermark auf. Nach der Hochschulreife begann er ein Studium an der Technischen Universität Graz sowie eine Zahntechniker-Ausbildung, gab beides jedoch aus Liebe zur Schauspielerei auf und studierte an der Akademie für Musik und darstellende Kunst in Graz. Es folgten Engagements in der Schweiz und in Deutschland, unter anderen unter den Regisseuren Peter Stein, Andrea Breth und Maren Ade.
Seit der Spielzeit 1999/2000 gehörte Simonischek dem Ensemble des Wiener Burgtheaters an. International bekannt wurde er 2016 durch die Titelrolle im Oscar-nominierten Spielfilm "Toni Erdmann" von Maren Ade, für die er unter anderem mit dem Europäischen Filmpreis als bester Darsteller ausgezeichnet wurde. (KNA)
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