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Stil-Ikone: Sängerin und Schauspielerin Jane Birkin ist tot - WELT

Die britisch-französische Sängerin und Schauspielerin Jane Birkin ist im Alter von 76 Jahren gestorben. Wie aus Insiderkreisen verlautete, wurde Birkin am Sonntag leblos in ihrem Zuhause in Paris gefunden. Zahlreiche französische Medien berichten übereinstimmend vom Tod der Stil-Ikone. Sie sei am Sonntag leblos in ihrer Wohnung in Paris gefunden worden. Ein Sprecher der Stadtverwaltung von Paris bestätigte dies.

Birkin wurde unter anderem durch das Lied „Je t‘aime ... moi non plus“ bekannt, das sie 1969 mit ihrem damaligen Lebensgefährten Serge Gainsbourg aufnahm.

Die Sängerin und Schauspielerin Jane Birkin 2022 in Hamburg
Jane Birkin 2022 in Hamburg
Quelle: Marcus Brandt/dpa

Neben der Musik war die Schauspielerei die zweite große Leidenschaft Birkins, die in etwa 70 Filmen mitwirkte.

Schon früh hatte die gebürtige Britin als Schauspielerin auf sich aufmerksam gemacht, spielte etwa 1966 in Michelangelos Antonionis legendärem Film „Blow Up“ ein Model. Die Firma Hermès benannte 1984 die „Birkin-Bag“ nach ihr, eine begehrte Luxus-Ledertasche, die zum Klassiker wurde.

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Sie kam 1946 in London zur Welt, als mittleres von drei Kindern. Die Mutter war Schauspielerin, der Vater bei der Navy. Mit 19 heiratete sie den deutlich älteren Filmmusikkomponisten John Barry, bekannt durch 007-Filme. 1967 wurde Tochter Kate geboren, bald darauf trennte Jane Birkin sich von ihrem Mann und zog 1968 nach Frankreich. Die junge Schauspielerin beeindruckte neben Alain Delon und Romy Schneider in dem Thriller „Der Swimmingpool“, einem tödlichen Drama um Liebe und Eifersucht.

Bei den Dreharbeiten zu „Slogan“ (1969) begegnete sie Serge Gainsbourg, und die beiden wurden ein Paar, beruflich wie privat. 1971 kam Tochter Charlotte zur Welt, heute selbst Schauspielerin. Gainsbourg schrieb Jane das Chanson „Jane B.“ und drehte dann als Regisseur den Film „Je t‘aime“ mit Jane in der Rolle einer jungenhaften Kellnerin, die sich in einen schwulen Trucker verliebt. Birkin trennte sich 1980 von Gainsbourg, doch blieben sie Freunde und arbeiteten weiterhin zusammen.

Serge Gainsbourg und Jane Birkin als Paar (undatierte Aufnahme)
Serge Gainsbourg und Jane Birkin als Paar (undatierte Aufnahme)
Quelle: picture-alliance/ dpa

Sie habe es nie dauerhaft geschafft hat, zu lieben, sagte sie im Jahr 2020 dem Schweizer „Tagblatt“. „Ich bin sogar Serge davongelaufen. Was soll ich sagen? Meine Lieben hielten nie.“

Nach Gainsbourgs Tod 1991 zog sie sich lange aus der Musikszene zurück und begann erst 1998, wieder Songs zu veröffentlichen. In ihrer intensiven langen Karriere arbeitete Birkin für wichtige Regisseure, darunter für Alain Resnais in „Das Leben ist ein Chanson“ (1997), für Jacques Rivette in „Die schöne Querulantin“ (1991), wo sie sich als Frau eines Malers (Michel Piccoli) in Eifersucht verfängt. In Michel Devilles „Das wilde Schaf“ (1974) glänzte sie an der Seite von Jean-Louis Trintignant als unbedarftes, leicht verführbares junges Mädchen.

Die nur scheinbar brave Zofe mit unerwarteten erpresserischen Fähigkeiten spielte sie eindrucksvoll in der Agatha-Christie-Verfilmung „Tod auf dem Nil“ (1978) und vier Jahre später war sie in einer weiteren Christie-Verfilmung, Guy Hamiltons „Das Böse unter der Sonne“, die raffinierte Komplizin bei einem Mord. Jacques Doillon, Vater von Birkins 1982 geborener Tochter Lou Doillon, drehte mit ihr das lesbische Liebesdrama „Die Piratin“ (1984).

Ein unermesslicher Verlust war für sie der Tod ihrer Tochter Kate, die 2013 in Paris durch einen Sturz aus dem Fenster ums Leben kam. Ob es Suizid war oder ein Unfall, wurde nie geklärt. Birkins Song „Oh! Pardon tu dormais“ war ein berührender Versuch, damit umzugehen.

2007 begann sie, auch Regie zu führen. Der Spielfilm „Boxes“ ist ein persönlicher Rückblick auf ihr Leben, die Beziehungen, die Kinder, die Karriere. Birkin spielt darin eine ältere Frau namens Anna, die nach einem Umzug zwischen Kartons und Schachteln hockt. Sobald sie eine von diesen öffnet, kommen Erinnerungen hoch, umgesetzt in Szenen mit Schauspielkollegen wie Michel Piccoli und Annie Girardot.

In den vergangenen Jahren hatte Birkin immer wieder gesundheitliche Probleme. In ihrer 2018 erschienenen Biographie spricht sie offen von ihrem Kampf gegen Leukämie. Im September 2021 musste sie wegen eines leichten Hirnschlags ihre Teilnahme am Filmfestival in Deauville absagen.

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