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Nun gibt der Chef von Constantin Film zu, dass Til Schweiger wirklich gewalttätig wurde - Berliner Zeitung

In einem Zeitungsinterview erklärt der Chef der Produktionsfirma Constantin Film Martin Moszkowicz, warum er erst jetzt öffentlich darüber sprechen kann.

Der Schauspieler und Regisseur Til Schweiger 

Der Schauspieler und Regisseur Til Schweiger dpa

Bei den Dreharbeiten zu seinem Film„ Manta, Manta – Zwoter Teil“ soll Til Schweiger gewalttätig geworden sein, berichtete der Spiegel Ende April und berief sich dabei auf Zeugenaussagen. Schweiger sei im Juli 2022 betrunken zu den Dreharbeiten gekommen; dem Mitarbeiter der Produktionsfirma Constantin Film AG, der sich ihm in den Weg gestellt habe, habe er ins Gesicht geschlagen. Nicht nur Til Schweiger ließ die Vorwürfe dementieren, auch Constantin Film teilte laut Spiegel mit, die gegen Schweiger erhobenen Vorwürfe seien „überwiegend unvollständig und verzerrend, teilweise auch wiederum schlicht falsch“. Nun hat der Chef von Constantin Film Martin Moszkowicz in einem Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung eingeräumt, dass einer seiner Mitarbeiter wirklich angegriffen worden ist.

„Vor den Dreharbeiten am 21. Juli 2022 ist Til Schweiger – augenscheinlich stark alkoholisiert – von einem Mitarbeiter der Constantin Film daran gehindert worden, mit der Arbeit am Drehort zu beginnen. In der anschließenden Auseinandersetzung kam es zu einer Tätlichkeit.“ Die persönlichkeitsrechtliche Situation habe sich durch die intensive Berichterstattung geändert, deshalb könne er jetzt darüber öffentlich sprechen. Die Dreharbeiten an dem Tag seien abgebrochen worden.

Folgenlos blieb der Vorfall für Til Schweiger nicht: „Im Falle von Tätlichkeit am Drehort erfolgt bei uns ausnahmslos – so auch hier – eine Abmahnung mit Androhung von Kündigung und Schadenersatz im Wiederholungsfall.“ Die restlichen Drehtage der Produktion hätten ohne einen weiteren Vorfall beendet werden können.

Til Schweiger wurde von Constantin Film abgemahnt

Der Spiegel-Bericht hatte eine Debatte über Machtmissbrauch in der Filmbranche ausgelöst. Die häufig geäußerte Erklärung, wer aufmucke, würde für den nächsten Dreh nicht mehr gebucht, weist Moszkowicz in dem Interview zurück. Es herrsche „Vollbeschäftigung“ in der Branche, jeder finde sofort woanders einen Job. „Niemand ist wirtschaftlich von einem bestimmten Produzenten oder Regisseur abhängig.“ Sein Unternehmen habe schon seit langem einen „Code of Conduct“, seit einem Jahr gebe es eine unabhängige externe Vertrauensperson, an die sich jeder Mitarbeiter wenden könne, wenn es etwas zu beanstanden gebe, auch unter Wahrung der Anonymität.

Während Til Schweiger bis zu besagtem Tag im Juli 2022 noch nie körperlich gewalttätig geworden sein soll, seien Trunkenheit, Geschrei und Schikane von Mitarbeitern an Schweigers Filmsets keine Seltenheit, hieß es im Spiegel. Man habe mit mehr als 50 Filmschaffenden, ehemaligen und aktuellen Vertrauten von Til Schweiger geredet. Viele hätten von einem Klima der Angst an Schweigers Sets gesprochen.

Man habe mit Til Schweiger keine weiteren Projekte geplant, so Martin Moszkowicz in der FAZ. „Ich hoffe sehr, dass Til seine Probleme in den Griff bekommt.“

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