Überraschung beim ATP-Turnier in Madrid: Jan-Lennard Struff hat den griechischen Tennis-Superstar Stefanos Tsitsipas in einem herausragenden Duell entzaubert.
Am Donnerstag (04.05.2023) setzte sich die deutsche Nummer zwei nach einem der besten Spiele seiner bisherigen Laufbahn gegen Tsitsipas mit 7:6, 5:7, 6:3 durch. "Es war ein unglaubliches Match. Ich habe eine Chance gehabt, die habe ich genutzt", sagte Struff nach dem Spiel beim TV-Sender "Sky".
Revanche für Struff gegen Karatsev möglich
Der Warsteiner bestätigte seine starke Form der letzten Wochen und löste erstmals in seiner Tenniskarriere das Ticket für ein Masters-Halbfinale. Dort wartet am Freitag (20 Uhr) Aslan Karatsev. In der Qualifikation hatte Struff gegen den Russen verloren. Nun peilt er die Revanche an: "Da hatte er mich zerstört. Jetzt müssen wir analysieren und schauen, was wir besser machen können."
Struff mit mutigem Serve-and-Volley
Struff setzte auch mal Akzente aus der Defensive heraus. Zwischenzeitlich erarbeitete sich Tsitsipas die Oberhand, doch Struff kämpfte sich mit mutigem Serve-and-Volley zurück, seine Schläge waren in den richtigen Momenten variabel - und der Warsteiner glich eindrucksvoll zum 2:2 aus.
Struff hielt sehr gut mit und ließ sich auch bei Rückständen nie entmutigen. Der Grieche bot bei eigenem Service allerdings wenig Angriffsfläche und sicherte die 4:3-Führung im ersten Satz.
Tie-Break: Struff bleibt cool und dreht Rückstand
Weil Struff aber immer wieder gut über die Vorhand kam, teilweise noch stärkere Rückhände spielte und mit viel Selbstvertrauen zum Netz ging, gelang ihm erst der Ausgleich auf 4:4, dann auf 5:5. Tsitsipas verzweifelte immer wieder am hellwachen Struff.
Der Deutsche zwang Tsitsipas in den Tie-Break, der ebenfalls hart umkämpft war - und Struff drehte einen Rückstand, sicherte sich tatsächlich den ersten Satz.
Struffs Service erst stark, dann breakt Tsitsipas
Im zweiten Satz blieb Struff ebenfalls konzentriert. Er holte sich das erste Spiel nach anfänglichen Schwierigkeiten und wehrte die vierte Breakchance des Abends für Tsitsipas ab. Beide agierten stark im Service, Struffs Spiel am Netz blieb eine Waffe.
Nach 3:2-Führung musste Struff zwar den Ausgleich hinnehmen, doch mit seinem Aufschlagspiel verlangte er dem Griechen alles ab. Mit seinem neunten Ass sicherte Struff das 5:4. Es entschieden dann Nuancen. Tsitsipas zeigte die höhere Return-Qualität. Er verdiente sich zunächst das erste Break dank eines Doppelfehlers von Struff (6:5), dessen Konzentration etwas nachließ - und dann feierte Tsitsipas den Satzgewinn.
Schub für Struff: Rückhand sichert Break
Das Risiko in den Ballwechseln war weiter hoch. Und Struff musste gegen den phasenweise brillanten Tsitsipas auch mutig bleiben. Er setzte nach dem Satzverlust direkt ein Zeichen, holte sich das erste Spiel. Die Körpersprache stimmte.
In der Folge ließ Tsitsipas erst eine Breakchance liegen, Struff wehrte sich. Es kam das elfte Ass des Warsteiners, kurz bevor er mit aller Kraft sein Aufschlagspiel doch noch durchdrückte. Struff erarbeitete sich schließlich die erste Breakchance - und nutzte diese dank der starken Rückhand. Das gab ihm einen Schub, sogar das 4:1 folgte.
Nervenstärke wird belohnt
Struff agierte nervenstark. Er verteidigte anschließend in einem langen Kampf das Re-Break, zog stattdessen auf 5:2 davon und setzte seinen Kontrahenten unter enormen Druck. Das 14. Ass ermöglichte den Matchball für Struff. Diesen wehrte Tsitsipas in Weltklasse-Manier ab, doch den zweiten nutzte Struff dann.
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