Milan ist mit einer Niederlage auf die größte Bühne des Klubfußballs zurückgekehrt. Im ersten Spiel in der Königsklasse nach sieben Jahren unterlagen die Rossoneri beim FC Liverpool, boten aber allerbeste Unterhaltung.
Die Mailänder Pausenführung war eigentlich kaum zu erklären. Liverpool übernahm durch überwältigenden Ballbesitz vom Start an die Kontrolle – und profitierte früh von einer unglücklich durch Fikayo Tomori ins eigene Tor abgefälschten Flanke von Trent Alexander-Arnold (9. Minute/Eigentor). Ein von Ismaël Bennacer mit der Hand abgeblockter Kopfball führte in der 13. Minute zu einem Strafstoß, Mohamed Salah hätte erhöhen können, scheiterte aber an Mike Maignan.
Seine Hereingabe führte zum 1:0: Trent Alexander-Arnold
Foto: PHIL NOBLE / REUTERSSo dominant Liverpool war, so effizient war Milan dann in der Schlussphase der ersten Hälfte. Der freigespielte Ante Rebić vollendete die erste guten Gelegenheit ins entlegene lange Eck (42.). Offenbar beeindruckt vom Ausgleich musste der Favorit den Rückstand hinnehmen: Brahim Díaz stand richtig, staubte einen abgeprallten Schuss ab (44.). Die schmale Euphorie der Gäste erlosch keine fünf Minuten nach Wiederbeginn. Divock Origi überlupfte die Verteidigung, Salah machte mit dem Ausgleich seinen verschossenen Strafstoß vergessen (49.).
Jordan Henderson war es dann, der das Team von Jürgen Klopp in Führung und Anfield zum Beben brachte. Nach einer Ecke inklusive zu kurzer Kopfballklärung von Ismaël Bennacer fiel der Ball knapp hinter dem Strafraum bei Henderson herab. Der Kapitän traf per Dropkick links ins Eck (69.). Der Spielverlauf weckte Erinnerungen an das legendäre Duell beider Mannschaften im Champions-League-Finale 2005. Damals führten die Italiener zur Pause 3:0, Liverpool schaffte es dennoch in die Verlängerung und setzte sich schließlich im Elfmeterschießen durch.
Der Wechsel von Lionel Messi aus Barcelona nach Paris war der Transfer des Jahres, die PSG-Offensive um den Argentinier sowie Neymar und Kylian Mbappé gilt als potenziell beste des Planeten. Messis Startelfdebüt wurde allerdings zur Enttäuschung. Der französische Mitfavorit auf den Champions-League-Titel kam bei Außenseiter FC Brügge nicht über ein Remis hinaus – und hatte dabei sogar die schlechteren Torchancen. Zwar ging PSG in Führung, nachdem Mbappé für Torschütze Ander Herrera aufgelegt hatte (15.). Doch die hielt nur zwölf Minuten, dann gelang Brügges Kapitän und Belgiens Nationalspieler Hans Vanaken der Ausgleich (27.).
Kein Sieg in Brügge: Leo Messi (r)
Foto: KENZO TRIBOUILLARD / AFPUnd Messi? Seinen insgesamt zweiten PSG-Einsatz hatte er sich wohl anders vorgestellt. Zwar legte er eine Torchance Mbappés direkt auf (23.), traf zudem mit einem Schlenzer das Lattenkreuz (29.). Sein Fehlpass führte allerdings auch zu dem Konter, der Brügge den Ausgleich brachte. Auffällig: Bei Vanakens Abschluss fanden sich sieben PSG-Profis in der Defensive, drei hatten nicht mitverteidigt: Messi, Neymar und Mbappé.
Nach rund 70 Minuten scheiterte Messi an Torwart Simon Mignolet, bis dahin hatten die Gastgeber mehr Abschlüsse zustande gebracht, waren dabei aber mehrfach nicht an PSG-Keeper Keylor Navas vorbeigekommen. Messis Startelfdebüt endete also in einem überraschenden Remis, das den geteilten zweiten Platz in der Gruppe A bedeutet. Das Parallelspiel gewann Man City gegen Leipzig – hier geht es zur Meldung.
Schon im vergangenen Jahr trafen sich die beiden Teams in der Gruppenphase – und bereits zum dritten Mal in Folge heißt der Gewinner Real Madrid. 1:0 (0:0) siegten die Spanier bei Inter, es hatte allerdings Chancen für einige Tore gegeben. Zur Pause stand ein torloses Remis, aber eines mit großem Unterhaltungswert. Inter hätte durch sein temporeiches Spiel nicht nur die Führung verdient gehabt, sondern auch erzielen müssen. Madrids Bester, Torwart Thibaut Courtois, rettete mehrfach. Und er machte in Hälfte zwei so weiter, indem er einen aufsetzenden Kopfball von Edin Dzeko mit einer glänzenden Reaktion abwehren konnte.
Reals Trainer Carlo Ancelotti brachte mit Rodrygo einen neuen Angreifer in die Partie. Dieser vollendete das Spektakel in der 90. Minute. Der ebenfalls eingewechselte Eduardo Camavinga legte gefühlvoll auf Rodrygo, der aus sechs Metern ins rechte Eck vollstreckte.
Debütant Sheriff Tiraspol ist überraschend mit einem Sieg in seine Champions-League-Premiere gestartet. Der moldauische Meister bezwang Schachtjor Donezk aus der Ukraine 2:0 (1:0). Adama Traoré (16.) und Momo Yansané (62.) trafen für Tiraspol, das vor allem auf Konter lauerte und verteidigte, insbesondere nach dem Führungstreffer, dem ersten Tor einer Mannschaft aus Moldau in der Königsklasse. (Hier lesen Sie mehr über Sheriff Tiraspol.) So kommt es, dass das Team in der Gruppe D gemeinsam mit Real und vor Inter auf Platz eins liegt, zumindest für einen Spieltag.
Die weiteren Ergebnisse im Überblick:
Manchester City – RB Leipzig 6:3
Atlético Madrid – FC Porto 0:0
Beşiktaş – Borussia Dortmund 1:2
Sporting – Ajax Amsterdam 1:5
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