Olympiasieger Kanada kassierte im zweiten Vorrundenspiel der Frauen-WM am Mittwoch (26.07.2023) gegen Irland zwar eine direkt verwandelte Ecke, setzte sich am Ende aber dennoch mit 2:1 (1:1) durch. Die Turnier-Debütantinnen aus Europa haben keine Chance mehr aufs Achtelfinale.
Zwei Spiele hat Olympiasieger Kanada bei der WM nun absolviert - doch so richtig angekommen im Turnier scheint die Mannschaft von Trainerin Bev Priestman noch nicht. Im Rectangular Stadium in Perth verschliefen die Nordamerikanerinnen die komplette erste Halbzeit und dürfen sich am Ende glücklich schätzen, dass sie dennoch den ersten Sieg auf der Haben-Seite verbuchen konnten. Am dritten und letzten Vorrunden-Spieltag können sie somit aus eigener Kraft in die K.o.-Runde einziehen.
Für die Irinnen gilt das - trotz guter Leistung gegen Kanada - nach der zweiten Niederlage bei ihrem Premieren-Turnier nicht. "Das ist bitter für uns. Es bricht mir das Herz für meine Mitspielerinnen, ich bin so stolz auf jede Einzelne von ihnen. In diesem Spiel hätten wir mehr verdient gehabt, aber es zählt eben das Ergebnis. Jetzt geht es darum, weiterzumachen", sagte Kapitänin Katie McCabe, die nach dem Schlusspfiff von der FIFA zur "Spielerin des Spiels" gewählt wurde.
McCabe "malt" ein Tor-Kunstwerk
Die von der argentinischen Schiedsrichterin Laura Fortunato geleitete Partie begann unerwartet: WM-Debütant Irland drängte die Kanadierinnen schwungvoll in die Defensive. Kyra Carusas Schussversuch konnte Kanadas Torhüterin Kailen Sheridan noch abwehren (3.), bei der folgenden Ecke allerdings verlor sie auf der Linie komplett die Orientierung: McCabe schlug den Ball bei einer Ecke von rechts hoch über die ins Leere hüpfende Keeperin hinweg direkt in den linken Winkel (4.).
Der 43. Turniertreffer war nicht nur der bisher schnellste bei dieser WM, sondern ein echtes Traumtor. Via Twitter ging der irische Fußballverband sogar soweit, das "Kunstwerk" gleich in den Louvre in Paris hängen zu wollen!
Kanada vor der Pause völlig von der Rolle
Die Turnierdebütantinnen hatten zum ersten Mal bei einer WM-Endrunde getroffen - und verunsicherten mit der frühen Führung die Kanadierinnen extrem. Mit der wiedergenesenen Jessie Fleming vom FC Chelsea, aber ohne Kapitänin Christine Sinclair, die leicht angeschlagen zum ersten Mal bei ihrer sechsten WM-Teilnahme nicht von Beginn an spielte, lief beim Olympiasieger nichts zusammen: Zu große Abstände zu den Gegenspielerinnen, viele Fehlpässe, kaum Tempo im Aufbauspiel. Trainerin Priestman versuchte von der Seitenlinie einzuwirken, allein: Ihren Worten folgten keine Taten des Personals auf dem Platz.
Viertes Eigentor des Turniers
Dass Irland bei viel Regen und Wind sowie nach einer ganzen Reihe weiterer Torchancen trotzdem nicht mit einer Führung in die Halbzeitpause ging, lag am zweiten kuriosen Tor des Abends in der Nachspielzeit: Eine flache und an sich harmlose Hereingabe der Kanadierin Julia Grosso lenkte Innenverteidigerin Megan Connolly im Strafraumzentrum unglücklich zum 1:1 in den eigenen Kasten (45.+5) - es war bereits das vierte Eigentor der WM 2023.
Mit Sinclair läuft es besser - Leon trifft zum Sieg
Dass Coach Priestman mit dem ersten Durchgang nicht zufrieden gewesen war, zeigte sich bei Wiederbeginn: Kanada wechselte gleich viermal - unter anderem kam Sinclair in die Partie, die im Spiel gegen Nigeria (0:0) zum Auftakt noch einen Elfmeter verschossen hatte. Mit ihrem 23. WM-Einsatz rutschte die 40-Jährige in der FIFA-Rekordliste vor auf Rang fünf.
Vieles wurde nun tatsächlich besser: Kanada wirkte aggressiver in den Zweikämpfen, baute von hinten heraus klarer auf und spielte direkter in die Spitze. Irlands Defensive wackelte bei ersten Chancen Kanadas - und geriet dann durch Adriana Leons Treffer nach Steilpass von Sophie Schmidt mit 1:2 in Rückstand (53.). Die Nordamerikanerinnen hatten den schwachen ersten Durchgang offenbar einfach an den Kabinenhaken gehängt. Bis weit in die zweite Halbzeit hinein schaffte es Kanada, die Irinnen vom eigenen Tor wegzuhalten. Gegen Ende hatte das Sinclair-Team beim verzweifelten Powerplay der Gegnerinnen dann auch das nötige Glück auf seiner Seite - etwa bei Chancen von McCabe (79.) und Lily Agg (90.).
So geht's weiter in Gruppe B
Am Donnerstag (27.07.2023, 12 Uhr MESZ, im Live-Ticker auf sportschau.de) spielen in Gruppe B zunächst Australien und Nigeria gegeneinander. Die "Matildas" als Co-Gastgeberinnen der WM können mit dem zweiten Sieg bereits das Achtelfinal-Ticket buchen. Am dritten Spieltag hat dazu auch Kanada noch die Chance: Der Olympiasieger spielt am kommenden Montag (31.07.2023, 12 Uhr, im Live-Ticker auf sportschau.de) gegen Australien, Irland wird sich zeitgleich mit dem Spiel gegen Nigeria von der WM verabschieden.
Quelle: red
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