Erst haben Drehbuchautoren ihre Arbeit niedergelegt, jetzt steht fest: Auch Schauspielerinnen und Schauspieler in den USA treten in den Ausstand. Zum ersten Mal seit Jahrzehnten streiken die beiden Berufsgruppen damit gleichzeitig – und könnten bei US-Film- und Fernsehindustrie zu Stillstand führen.
Nachdem bei Verhandlungen mit dem Verband der TV- und Filmstudios AMPTP keine Einigung erzielt werden konnte, werde ab Mitternacht die Arbeit niedergelegt, teilte die Schauspielergewerkschaft SAG-AFTRA in Los Angeles bei einer Pressekonferenz mit. Die Darstellerinnen und Darsteller fordern unter anderem bessere Vergütung und die Regelung des Einsatzes von Künstlicher Intelligenz in der Branche. (Mehr dazu lesen Sie hier)
Der Star der Fernsehserie »Die Nanny« und Präsidentin der Schauspielergewerkschaft nannte die Reaktionen der Studios auf die Bedenken der Schauspieler »beleidigend und respektlos«, wie Reuters zitiert. »Ich bin schockiert über die Art und Weise, wie die Leute, mit denen wir Geschäfte gemacht haben, uns behandeln«, sagte Drescher. »Ich kann es, offen gesagt, nicht glauben, wie weit wir in so vielen Dingen auseinander liegen, wie sie auf Armut plädieren, dass sie links und rechts Geld verlieren, während sie ihren CEOs Hunderte von Millionen zukommen lassen. Es ist ekelhaft.« Drescher weiter: "Wir sind die Opfer hier. Wir werden von einer sehr gierigen Einheit zu Opfern gemacht.«
Der Branchenverband der Produzenten, AMPTP, der Konzerne wie Netflix und Walt Disney vertritt, erklärte in einer ersten Stellungnahme, man sei »tief enttäuscht«. Man habe etwa »historische« Gehaltserhöhungen sowie »einen bahnbrechenden KI-Vorschlag zum Schutz der digitalen Abbilder von Schauspielern« angeboten. »Anstatt weiter zu verhandeln, hat uns die SAG-AFTRA auf einen Kurs gebracht, der die finanzielle Not von Tausenden, die für ihren Lebensunterhalt auf die Branche angewiesen sind, noch verschlimmern wird«, so die AMPTP.
In Großbritannien verließen die Stars des neuen Films »Oppenheimer« die Premiere, um den Streik zu unterstützen. Regisseur Christopher Nolan bestätigte, dass Cillian Murphy, Robert Downey Jr., Matt Damon, Florence Pugh und Emily Blunt der Vorführung seines Werkes nicht beiwohnen werden.
Official: Christopher Nolan just confirmed the cast of #Oppenheimer have LEFT the U.K. premiere due to the #SAGAFTRA strike
The first time in 60 years that writers and actors are striking together. #SAGStrike pic.twitter.com/BQBo2jRfCd
— The Weekly Cut (@weeklycut) July 13, 2023
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Schauspielerin Blunt hatte dies in einem kurzen Interview am roten Teppich bereits angekündigt. »Wir haben keine andere Wahl«, sagte sie in London.
Emily Blunt on the current Hollywood labor strikes: “I hope everyone makes a fair deal...”#Oppenheimer pic.twitter.com/vQSAMl37XB
— Deadline Hollywood (@DEADLINE) July 13, 2023
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Ihr Kollege Damon hatte, ebenfalls in London, vor den »brutalen Auswirkungen« des Arbeitskampfes gewarnt. Zugleich betonte er, dass man »stark bleiben muss, bis es einen fairen Deal gibt«.
Disney-CEO Bob Iger sagte dem Sender CNBC vor dem Bekanntwerden des Streiks, die Gewerkschaften hätten unrealistische Erwartungen. Der Streik komme zum denkbar schlechtesten Zeitpunkt für die Branche, da sie sich noch nicht vollständig von der Coronapandemie erholt habe.
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