(Motorsport-Total.com) - Ferrari wird sich schon an diesem Wochenende von seinem Seitenkasten-Konzept verabschieden und ein neues Design einführen, das an die Lösung von Red Bull angelehnt ist. Damit reagiert Ferrari auf den mäßigen Saisonbeginn, bei dem man vor allem im Rennen Probleme hatte, mit der Konkurrenz an der Spitze mitzuhalten.
© Giorgio Piola (Motorsport Network)
Die Badewanne ist am Ferrari Stand Barcelona endgültig verschwunden Zoom
Ferrari hatte zu Beginn der neuen Formel-1-Ära 2022 mit einem unüblichen Konzept aufhorchen lassen, das beim Seitenkasten Ähnlichkeiten mit einer Badewanne hatte. Mit dem Design war man auch erfolgreich in das vergangene Jahr gestartet, war im Saisonverlauf aber immer weiter hinter Red Bull zurückgefallen.
2023 ist gegen die Bullen kein Kraut mehr gewachsen. Viele Konkurrenten haben daher schon auf das Abwärtsrampen-Design der Bullen gewechselt, nun scheint auch Ferrari auf diesen Zug aufgesprungen zu sein. Zwar soll es keine direkte Kopie des Red-Bull-Konzepts sein, aber eine deutliche Abweichung von dem Konzept, was Ferrari bislang verwendet hatte.
Diese Änderung könnte darauf hindeuten, dass das Team zu dem Schluss gekommen ist, dass die Reifenprobleme, unter denen es in den Rennen leidet, eher mit den aerodynamischen Aspekten des Autos zusammenhängen als mit mechanischen Abstimmungsproblemen.
Teamchef Frederic Vasseur hatte zuletzt jedoch Probleme mit den Reifen dementiert: "Häufig war Reifenabbau nicht unser Hauptproblem, sondern es war die reine Performance während des Rennens", so der Franzose. "Ich hoffe, dass wir das mit dem Update beheben können."
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Vasseur weiter: "Jedes Team hat seine eigene Meinung, seine eigene Herangehensweise und auch seine eigenen Probleme mit dem Auto, und ich denke, wir müssen das Auto in unsere eigene Richtung weiterentwickeln, und das werden wir im weiteren Verlauf der Saison sehen."
Leclerc erwartet "keine Wunder"
Und auch wenn das Auto nun anders aussieht, spielt Charles Leclerc eine drastische Veränderung des Kräfteverhältnisses herunter, auch wenn er hofft, dass die Anpassungen bei Ferrari helfen, dem Team etwas mehr Konstanz zu verleihen.
"Wir erwarten keine großen Wunder, um ehrlich zu sein", sagt der Monegasse am Donnerstag in Spanien. "Von nun an wollen wir versuchen, bei jedem Rennen ein paar kleine Verbesserungen zu erzielen. Dieses Rennen sollte in die richtige Richtung gehen. Aber ich glaube nicht, dass es eine große Veränderung sein wird."
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Leclerc hofft vor allem, dass die Upgrades dafür sorgen, dass der Ferrari SF-23 nicht mehr ein so kleines Arbeitsfenster hat, bei dem alles passen muss: "Im Moment ist es so, dass wir ein extrem spitzes Auto haben, das im Qualifying, auf der Ein-Runden-Pace mit neuen Reifen und wenn wir genau wissen, wie wir das Auto fahren müssen, in Ordnung ist", erklärt er.
"Aber sobald wir ein wenig aus diesen Bedingungen herauskommen, verliert das Auto insgesamt so viel Abtrieb. Deshalb haben wir mit diesem neuen Auto viel daran gearbeitet", so Leclerc. "Das sollte uns helfen, zwar nicht so viel Performance zu gewinnen, aber zumindest ein bisschen konstanter über das Wochenende zu sein. Das wird uns hoffentlich helfen, am Sonntag ein besseres Ergebnis zu erzielen."
Barcelona als guter Gradmesser
Gut für Ferrari ist, dass mit Barcelona die wohl beste Strecke auf dem Programm steht, um Upgrades zu testen. Monaco war aufgrund seiner Charakteristik nicht geeignet, doch Barcelona kennen die Teams wie ihre Westentasche.
"Das ist wirklich wichtig, vor allem weil Barcelona dafür bekannt ist, die beste Strecke zu sein, um genau zu verstehen, wo man mit dem Auto steht", sagt Leclerc. "Ich denke, dass es wirklich gut ist, diese neuen Upgrades hier zu haben und zu verstehen, wo wir sind und so können wir noch unsere Schwächen bestätigen."
"Jetzt ist die perfekte Strecke, um zu sehen, ob dieses Upgrade in die richtige Richtung geht oder nicht."
Dann könne Ferrari eventuell sogar wieder auf dem Podium stehen: "Podest ja, aber für einen Sieg ist Red Bull derzeit einfach in einer anderen Liga", sagt er auf die Möglichkeiten angesprochen. "Wenn mit ihnen nichts passiert, ist das im Moment nicht realistisch."
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