Bei den French Open am Dienstag stehen die ersten Viertelfinals auf dem Programm: Novak Djokovic siegt in seinem Duell gegen Karen Khachanov und trifft im Halbfinale nun auf Überflieger Carlos Alcaraz, der Stefanos Tsitsipas in drei Sätzen keine Chance ließ. Bei den Frauen gewinnt Aryna Sabalenka ein brisantes Duell - und bricht danach ihr Schweigen.
French Open: Alcaraz demontiert Tsitsipas
Das Traum-Halbfinale bei den French Open ist perfekt: Am Freitag kommt es in Paris zum großen Generationenduell zwischen Novak Djokovic und Carlos Alcaraz. Der 20 Jahre alte Spanier ließ Stefanos Tsitsipas keine Chance.
6:2, 6:1, 7:6 (7:5) hieß es am Ende zwischen dem stark aufspielenden Alcaraz und dem griechischen Weltranglistenfünften, der auf ganzer Linie enttäuschte. Nach 2:12 Stunden verwandelte der Spanier seinen sechsten Matchball. Tsitsipas, der sich zuvor eigentlich in starker Form präsentiert hatte, konnte nur am Ende mithalten und verlor erstmals ein Grand-Slam-Viertelfinale.
US-Open-Sieger Alcaraz, der im vergangenen Jahr im Viertelfinale an Alexander Zverev gescheitert war, spielt diesmal in absoluter Topform um seinen zweiten großen Titel. Er ist nun der jüngste Halbfinalist in Paris seit Djokovic im Jahr 2007 im Alter von 20 Jahren in der Vorschlussrunde stand.
French Open: Djokovic wackelt nur kurz
Novak Djokovic hat seinen Beitrag zum Traum-Halbfinale gegen Carlos Alcaraz bei den French Open geleistet. Gegen den russischen Olympiafinalisten Karen Khachanov gab der Grand-Slam-Rekordsieger aus Serbien zwar erstmals im Turnier einen Satz ab, siegte letztlich aber souverän 4:6, 7:6 (7:0), 6:2, 6:4.
Djokovic, der vor der Partie 29 Sätze in Folge auf Grand-Slam-Niveau gewonnen hatte, steht durch den Sieg zum zwölften Mal in Roland Garros im Halbfinale. Der Sieger von 2016 und 2021 peilt damit weiter den 23. Grand-Slam-Titel seiner Karriere an - bisher teilt er sich den Rekord mit dem verletzungsbedingt nicht teilnehmenden Spanier Rafael Nadal.
French Open: Insulin-Spritze für Zverev nun auch auf dem Court erlaubt
Tennis-Olympiasieger Alexander Zverev darf sich bei den French Open in den kommenden Matches Insulin-Spritzen auch auf dem Court verabreichen. Das bestätigten die Turnier-Organisatoren am Dienstag dem SID. Bei seinem Achtelfinalmatch hatte bei Zverev Verwirrung ob des Prozederes geherrscht.
Der Typ-1-Diabetiker hatte sich am Montagabend eine Insulinspritze verabreichen wollen, wusste zunächst aber nicht genau, wie er verfahren sollte. "Ich habe der Schiedsrichterin gesagt, es müsse eine klare Struktur geben. Dann ist das doch gar kein Problem", sagte Zverev bei Eurosport.
Nun wurde ihm dieser Wunsch erfüllt. Die Organisatoren erklärten zudem, dass es ihm auch am Montagabend bereits gestattet gewesen wäre, so zu verfahren.
"Ich bin seit ich dreieinhalb Jahre alt bin Diabetiker - das ist ja jetzt nichts Neues, das mache ich mein Leben lang", hatte Zverev gesagt. "Das heißt ja dann, dass gewisse Dinge nicht erlaubt sind, die notwendig für mein Leben sind. Wenn ich mich nicht spritze, komme ich in Lebensgefahr."
Sein Verfahren führe gelegentlich zu seltsamen Kommentaren durch Offizielle, berichtete der 26-Jährige. "Die sagen, es sieht aus, als wenn ich dope", sagte er.
Zverev hatte im Jahr 2022 seine Diabetes-Typ-1-Erkrankung öffentlich gemacht und eine Stiftung mit dem Namen "Alexander Zverev Foundation" gegründet. Er verabreicht sich regelmäßig während seiner Spiele eigenhändig Insulin-Spritzen.
Bei den French Open erreichte er am Montagabend das Viertelfinale und trifft dort am Mittwoch als hoher Favorit auf den Argentinier Tomas Martin Etcheverry.
French Open, Alcaraz vs. Tsitsipas: Nächstes "großartiges Match"?
Der Weltranglistenerste Carlos Alcaraz geht voller Zuversicht in sein schwieriges Viertelfinale bei den French Open. "Wir haben schon großartige Matches gegeneinander gespielt", sagte der 20 Jahre alte Spanier im Vorfeld der Partie gegen den griechischen Topspieler Stefanos Tsitsipas in der Night Session am Dienstag.
"Ich habe alle davon gewonnen, aber das heißt nicht, dass es immer so sein wird", führte Alcaraz aus: "Ich muss sehr fokussiert sein, er ist ein starker Gegner."
Tsitsipas, Finalist von 2021, ist vor den Stärken seines Kontrahenten ebenfalls gewarnt. "Carlos ist jemand, der die Intensität immer hochhält. Er hat keine Phasen, in denen er nicht voll da ist, und ist sehr energetisch", sagte der 24-Jährige, der bislang keines seiner vier Duelle mit Alcaraz gewonnen und zuletzt in Barcelona in zwei Sätzen verloren hat: "Er ist momentan eine der größten Herausforderungen im Tennis. Das spornt uns alle an, besser zu werden."
US-Open-Sieger Alcaraz peilt in Paris seinen zweiten Grand-Slam-Titel an - bei einem Erfolg über Tsitsipas könnte es für ihn bereits im Halbfinale zum Duell mit Novak Djokovic kommen. Der Serbe geht ebenfalls als Favorit in sein 17. Paris-Viertelfinale.
French Open: Sieg im brisanten Duell mit Svitolina: Sabalenka im Halbfinale
Die belarussische Weltranglistenzweite Aryna Sabalenka hat das brisante Viertelfinalduell mit der Ukrainerin Elina Svitolina für sich entschieden und steht im Halbfinale der French Open. Die Australian-Open-Siegerin Sabalenka darf damit weiter vom zweiten Grand-Slam-Titel ihrer Karriere träumen - für Svitolina endete derweil die bemerkenswerte Comeback-Geschichte nach der Geburt ihrer ersten Tochter im Oktober.
"Sie ist so eine gute Gegnerin. Es war ein hartes Match, und ich bin so glücklich über den Sieg", sagte Sabalenka im Anschluss an das 6:4, 6:4 nach 1:36 Stunden. Svitolina hatte ihrer Konkurrentin zuvor als Zeichen gegen den Krieg in der Ukraine wie erwartet den obligatorischen Handschlag am Netz verweigert. Wie schon nach vorherigen Matches wurde sie dafür von Teilen des Pariser Publikums mit Buhrufen bedacht.
Die Partie war bereits zuvor politisch aufgeladen. Die Ukrainerin Svitolina setzt sich stark für Frieden in ihrem vom Krieg erschütterten Heimatland ein - Sabalenka musste sich im Laufe des Turniers kritische Nachfragen zu ihrer Position zum Ukraine-Krieg und ihren Verbindungen zum belarussischen Machthaber Alexander Lukaschenko gefallen lassen. Seit ihrem Zweitrundenmatch gibt sie daher mit Verweis auf ihre "mentale Gesundheit" keine Pressekonferenzen mehr.
Svitolina hatte sich in den vergangenen Tagen in die Herzen eines Großteils der französischen Fans gespielt. Die Ehefrau des Publikumslieblings Gael Monfils überraschte nur rund acht Monate nach der Geburt ihrer ersten Tochter mit dem Viertelfinaleinzug, musste sich der starken Sabalenka nun aber verdient geschlagen geben.
Zuvor war die Tschechin Karolina Muchova als erste Teilnehmerin ins Halbfinale in Roland Garros eingezogen. Die 26-Jährige besiegte in der Runde der besten Acht am Dienstag die Russin Anastassija Pawljutschenkowa mit 7:5, 6:2 und trifft nun auf Sabalenka, die erstmals die Vorschlussrunde in Paris erreichte.
Muchova, Nummer 43 der Welt, verwandelte nach 1:38 Stunden ihren zweiten Matchball. Sie steht ebenfalls erstmals in ihrer Karriere im Semifinale des Sandplatz-Turniers. Ein Grand-Slam-Finale fehlt ihr noch.
French Open: Sabalenka bricht Schweigen
Aryna Sabalenka hat nach ihrem Halbfinaleinzug bei den French Open ihr Schweigen gegenüber der Presse gebrochen und sich klarer als je zuvor gegen den Krieg in der Ukraine positioniert. "Ich unterstütze den Krieg nicht. Ich möchte nicht, dass mein Land sich überhaupt in irgendeinem Konflikt befindet", sagte die belarussische Topspielerin im Anschluss an die politisch brisante Viertelfinalpartie gegen die Ukrainerin Elina Switolina (6:4, 6:4).
Auf Nachfrage distanzierte sich die 25-Jährige auch vom belarussischen Machthaber Alexander Lukaschenko. "Ich unterstütze den Krieg nicht, also unterstütze ich auch Lukaschenko derzeit nicht", sagte Sabalenka nach einem kurzen Zögern.
Zu den Fotografien aus der Vergangenheit, die die beiden zeigen und in den vergangenen Tagen für Kontroversen gesorgt hatten, erklärte sie: "Wir haben viele Fed Cups in Belarus gespielt. Er war bei unseren Spielen, um danach Fotos zu machen. Zu dieser Zeit passierte nichts Schlimmes in Belarus oder in der Ukraine oder Russland."
Sabalenka hatte seit ihrer Zweitrundenpartie in Paris die obligatorischen Pressekonferenzen mit Verweis auf ihre "mentale Gesundheit" verweigert, nachdem sie mit kritischen Fragen konfrontiert worden war. Nun sprach sie erstmals wieder im vollbesetzten Presseraum: "Ich konnte nicht schlafen und habe mich sehr schlecht gefühlt, weil ich nicht hierher gekommen bin", sagte Sabalenka, gab aber auch an, ihre Entscheidung nicht zu bereuen.
"Ich habe mich nicht respektiert gefühlt. Bei einem Grand Slam hat man schon genug Druck, mit dem man umgehen muss. Ich habe einfach versucht, mich auf mein Spiel zu konzentrieren", sagte Sabalenka. Es sei ihr wichtig, nicht in politische Diskussionen involviert zu werden.
French Open: Aus für Krawietz/Pütz im Viertelfinale
Das deutsche Tennis-Doppel Kevin Krawietz und Tim Pütz muss bei den French Open den Traum vom ersten gemeinsamen Grand-Slam-Titel begraben. Gegen Austin Krajicek (USA) und Ivan Dodig aus Kroatien verloren Krawietz/Pütz am Dienstagnachmittag nach einer engen Partie mit 6:7 (6:8), 7:5, 4:6.
Damit ist Andreas Mies der letzte verbliebene deutsche Hoffnungsträger in der Doppel-Konkurrenz der Männer. Der 32-Jährige trifft am Donnerstag an der Seite seines niederländischen Partners Matwe Middelkoop im Halbfinale auf das belgische Duo Joran Vliegen und Sander Gille.
Mies peilt damit weiter seinen dritten Grand-Slam-Titel an. 2019 und 2020 hatte er an der Seite von Krawietz den Titel in Roland Garros gefeiert, ehe sich die Wege der beiden trennten.
Pütz steht aber immerhin in der Mixed-Konkurrenz an der Seite der Japanerin Miyu Kato im Halbfinale. Kato hatte am Sonntag für Schlagzeilen gesorgt: Nachdem sie in einem Match im Frauen-Doppel aus Versehen ein Ballmädchen abgeschossen hatte, waren sie und ihre Partnerin Aldila Sutjiadi (Indonesien) disqualifiziert worden.
Die Entscheidung sorgte anschließend für Kritik, auch Boris Becker nannte sie bei Eurosport "übertrieben". Kato brach tags darauf auf einer Pressekonferenz, die sie gemeinsam mit Pütz abhielt, in Tränen aus und verließ den Medienraum vorzeitig.
French Open, Tag 10: Die Viertelfinal-Matches des Tages
Spielerin 1 | Spielerin 2 | Uhrzeit/Ergebnis |
Karolina Muchova (CZE) | Anastasia Pavlyochenkova (RUS) | 7:5, 6:2 |
Aryna Sabalenka (BLR/2) | Elina Svitolina (UKR) | 6:4, 6:4 |
Spieler 1 | Spieler 2 | Uhrzeit/Ergebnis |
Novak Djokovic (SRB/1) | Karen Khachanov (RUS/11) | 4:6, 7:6 (7:0), 6:2, 6:4 |
Carlos Alcaraz (ESP/1) | Stefanos Tsitsipas (GRE/5) | 6:2, 6:1 7:6 (7:5) |
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