Der neueste Fall aus Münster zieht Kommissar Thiel (Axel Prahl) und Professor Boerne (Jan Josef Liefers) in eine Welt, mit der sie normalerweise so gar nix zu tun haben: Social Media. Und da herrscht eben mehr Schein als Sein. Thiel und Boerne witzeln sich dafür wie immer durch den Fall und deshalb sagt unsere Tatort-Checkerin Simone Sarnow gilt auch bei „MagicMom“: „Man liebt die Art, oder nicht.“
Tatort Münster: Weiß selbst Boerne nicht mehr weiter?
Es ist kaum zu glauben (am wenigsten für ihn selbst), aber bei diesem Mord ist Professor Boerne tatsächlich mal ratlos. Und dass, obwohl die Todesursache im ersten Moment recht klar zu sein scheint. Evita Vogt, eine junge Frau Anfang, Mitte 30, wird erhängt in ihrem Haus gefunden. Aber anders als der Professor denkt, ist sie keine „ganz normale Leiche, wie du und ich“, sondern Evita Vogt war Influencerin. Genauer: Momfluencerin. Sie machte also jede Menge Videos aus ihrem Alltag, mit einer guten Prise Selbstironie und war als „MagicMom“ richtig erfolgreich.
Aber wie immer in der ach so schönen und auf hochglanzpolierten Socialmedia-Welt, hatte Evita Vogt neben aufdringlichen Hardcore-Fans auch jede Menge Hater. Und die haben mit Kraftausdrücken im Netz nur so um sich geworfen und auch vor Todeswünschen nicht halt gemacht.
Social-Media-Krimi: Was ist noch echt, was fake?
Zum Kreis der Verdächtigen kommen dann noch die Konkurrentinnen, wie Evita Vogts Nachbarin. Die sich zwar darüber aufregt, dass Evita Vogt die eigenen Kinder und das Privatleben zur Schau stellt, um Geld zu verdienen, sich aber selbst im Netz inszeniert.
Thiel und Boerne wird ziemlich schnell klar, dass in dieser Welt das meiste Fake ist und deshalb stellt Thiel einigermaßen konsterniert fest:
Boerne und Thiel zwischen Klamauk und Ernst
Dieser Tatort hat also einen ernstzunehmenden Fall und trotzdem wird im Münster-Style natürlich kein Spruch und Kalauer, der da so rumliegt, ausgelassen.
„Gucken Sie sich mal an, Thiel, sie sind ein fleischgewordener Hilferuf!“
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„Er hat ein Boerne-Out“
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Thiel: „Das ist ja fast schon boernesk. Meinen Sie, dass steht schon im Duden?“
Boerne: „Das halte ich durchaus für möglich.“
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Boerne: „Ich suche eine neue Reinigungskraft“
Thiel: „Und da haben Sie an mich gedacht?“
Boerne: „Nein, ich dachte, wir könnten uns eine Dame teilen“
Thiel: „Diese Frage könnte man durchaus falsch verstehen“.
Okay, einige Sprüche sind echt flach, aber Liefers und Prahl spielen das Ganze in absoluter Höchstform und fangen die Tiefflieger dadurch super auf. Ein cooler Kniff ist auch, dass Boerne selbst immer mal wieder als „Influencer“ inszeniert wird. Ich mag aber auch die klamaukige Münster-Art und „MagicMom“ war für mich – anders als manch anderer Fall, Propheteus zum Beispiel – nicht zu albern und zu abgedreht. Deshalb gibt’s von mir 4 von 5 Elchen.
Artikel von & Weiterlesen ( Tatort-Kritik: „MagicMom“ mit Boerne und Thiel in Münster - SWR3 )https://ift.tt/G72f5jM
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