FC Bayern München: Uli Hoeneß haut mal wieder einen raus! - BILD

Am Mittwoch (21 Uhr, DAZN und BILD-Live-Ticker) kämpft der FC Bayern im Achtelfinal-Rückspiel gegen Paris um den Einzug ins Viertelfinale der Königsklasse. Die Münchner haben durch das 1:0 im Hinspiel leicht die Nase vorn.

Im Rahmen der Veranstaltung „Das rote Sofa“ der „Münchner Abendzeitung“ spricht Bayerns Ehrenpräsident Uli Hoeneß (71) im Deutschen Theater in München u.a. über das Paris-Spiel, Neuer, Matthäus, den eigenen Umgang mit den digitalen Medien, eine unbekannte Nagelsmann-Anekdote sowie Bayerns Wunschspieler Harry Kane (29).

Messer und Feuerwerkskörper fliegen aufs Feld Erst rasten die Spieler aus, dann die Fans

Die Abteilung „Attacke“ poltert am Abend mal wieder so richtig los!

Auch Bayern-Gegner PSG bekommt sein Fett weg.

Hoeneß: „PSG ist ein totales Gegenstück zum FC Bayern. Die Struktur ist ganz anders aufgebaut. Ich weiß gar nicht, wie viele Mitglieder PSG hat. Bei uns sind 25 % der Anteile verkauft an Audi, Allianz und Adidas. Triple A, das war immer mein Traum, solche tolle Partner zu haben.“

Weiter sagt er: „Es ist ganz etwas anderes bei Bayern oder bei PSG, wo der große Geldgeber der Staat Katar ist. Bei uns setzen sich Vorstand und Trainer zusammen, ob man etwas so machen kann, dann geht es zum Aufsichtsrat, der entscheidet, ob es das Geld gibt. Bei Paris fliegt man einmal mit dem Privatjet nach Doha, zeigt dem Emir ein paar Videos. Dann fragt der: ’Den wollt ihr haben, was kostet der, 100, 150?’ Und dann sagt er nach der Crème brûlée: ’Ok, das machen wir.’“ Bei PSG rede man über eine halbe Milliarde Unterstützung pro Jahr: „Und alle Probleme werden gelöst.“

Hoeneß über eine mögliche Verlängerung mit Partner Qatar Airways: „Ich weiß, dass der Vorstand im Gespräch mit Leuten in Doha ist über eine Verlängerung. Das ist ein ganz anderes Konzept, ob auch unsere Mitglieder der Sache zustimmen.“

Irre Nagelsmann-Anekdote

Außerdem erzählt Hoeneß, dass er Nagelsmann zum FC Bayern locken wollte, als dieser noch A-Jugend-Trainer in Hoffenheim war.

„Was der (Julian Nagelsmann, Red.) gerade erlebt: Vor sechs bis sieben Jahren, saß der bei mir im Büro, da sagte mir Sammer, da gibt’s einen A-Jugend-Trainer. Wir haben uns geeinigt für unsere A-Jugend, auf 10 000 Euro im Monat.“

Das Hoeneß-Problem hieß damals allerdings Dietmar Hopp (82).

Hoeneß: „Er (Nagelsmann, Red.) hat gesagt: ’Es gibt nur ein kleines Problem: Ich habe noch ein Jahr Vertrag in Hoffenheim, da müssten Sie mal mit ihrem Freund Hopp reden.’ Da habe ich Hopp angerufen und gesagt: ’Wir hätten gerne euren A-Jugend-Trainer, den Nagelsmann.’ Da hat er gesagt: ’Spinnst du, das kannst du nicht machen, das ist unsere Zukunft, der übernimmt unsere erste Mannschaft. Danach musste ich von dem schon festen Vertrag wieder zurück.“

Nagelsmann muss bei einem Ausscheiden gegen PSG, wenn es nach Hoeneß geht, nicht um seinen Job fürchten. „Das wird total hochgespielt. Als wir die Auslosung hatten, haben wir gesagt: ’Gegen Villarreal auszuscheiden, das ist eine mittlere Katastrophe. Gegen so einen Gegner, da kannst du ausscheiden. Aber es ist ein riesiger Unterschied, ob wir gegen Villarreal oder PSG ausscheiden.’“

Hoeneß-Klartext: „Der Ausgang des Spiels am Mittwoch hat mit dem Engagement von Julian Nagelsmann überhaupt nichts zu tun, aus meiner Sicht.“

Transfer von Harry Kane (29)?

Über einen möglichen Kauf des Tottenham-Stars sagt Hoeneß: „Manchester City wollte letztes Jahr noch 160 Millionen für den bezahlen. Ich glaube nicht, dass er jetzt viel billiger wäre. Das sind Beträge, die ich nie für einen 30-jährigen Spieler (wird im Juli 30 Jahre, Red.) bezahlen würde. Ein Super-Spieler, aber das ist ein Geld, das bezahle ich nicht.“

Hoeneß und die digitalen Medien

Zudem ärgert sich Hoeneß sehr über eine Sitzung des Aufsichtsrats während Corona.

„Wir haben in der Pandemie zwei AR-Sitzungen digital gemacht, das waren die schlechtesten überhaupt. Wie kann ich einem digital sagen: ’Du Arschloch’, das kommt doch gar nicht richtig an.“

Über die digitalen Medien: „Ich habe kein Instagram, ich habe ein Faxgerät. Ich lebe gut ohne E-Mail-Adresse, weil ich mir 4000-500 Mails erspare am Tag. Ich kann abends beruhigt schlafen. Faxe kommen schon noch. Die paar Leute, die ich sprechen will, die können mich ja anrufen. Ich habe ein iPhone, aber nur zum Telefonieren.“

Über sein Verhältnis zum neuen Vorstandsvorsitzenden Oli Kahn (53): „Ich habe keinen Einfluss auf Oliver Kahn. Solange ich lebe, habe ich eine Meinung. Aber egal, was ich sage, heißt es schnell: ‚Hoeneß kämpft gegen den Vorstand‘ – das ist total gaga.“

Lothar Matthäus (61)

Hoeneß: „Lothar ist eine sehr wichtige Persönlichkeit beim FC Bayern in den letzten 30 Jahren. Er ist ein hervorragender Fußball-Fachmann. Das einzige, was mich stört, ist, dass er für viel Geld manchmal vergisst, dass er für diesen Klub einmal Fußball gespielt hat. Ich finde, er überschreitet oft die Grenzen gegenüber seinem ehemaligen Arbeitgeber. Dass die sich das alle gefallen lassen.“

Dann wird der Ehrenpräsident deutlich. „Ich glaube nicht, dass Lothar irgendwann eine wichtige Position beim FC Bayern ausfüllt.“

Manuel Neuer (36)

Hoeneß: „Ich wünsche ihm, dass er bald gesund wird. Es war eine schwere Verletzung. Kein Mensch kann sagen, der ist im Mai oder Juni fit. Ich hoffe, dass er fit wird wie vorher und dann wird er bei Bayern im Tor stehen.“

Außerdem lobt er Neuer-Ersatz und Gladbach-Neuzugang Yann Sommer (34). „Er ist ein Glücksfall für uns. Dass wir es geschafft haben, so einen tollen Torwart zu verpflichten. Chapeau! Yann ist eine tolle Persönlichkeit. Aber Manuel ist Manuel. Da muss man mal sehen, was passieren wird …”

Über das Abrechnungs-Interview verrät Hoeneß. „Er hat gestanden, dass es ein Fehler war. Das war es dann auch. Man muss dazu stehen, und dann muss es auch gut sein. Er hat es längst bereut. Er hat mit Julian (Nagelsmann, Red.) und Hasan (Salihamidzic, Red.) gesprochen. Er hat überall erkennen lassen, dass er es nicht als tolle Idee sah, das Interview zu geben.“

Hoeneß hat wieder einen rausgehauen ...

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