Russischer Einmarsch in der Ostukraine: Schalke 04 prüft Partnerschaft mit Sponsor Gazprom - DER SPIEGEL
Die Eskalation in Osteuropa betrifft auch den Sport. Der von Gazprom finanzierte Zweitligist Schalke 04 will die »Entwicklung beobachten«. Die Uefa hält an ihren Plänen fest.
Trikot des FC Schalke 04 mit Werbeschriftzug des russischen Gasunternehmens Gazprom
Foto: Thomas Thienel / IMAGO / Eibner
Nach der russischen Eskalation in der Ostukraine reagieren erste Vereine und Verbände. Fußball-Zweitligist Schalke 04 überprüft nach eigenen Angaben die Partnerschaft mit seinem langjährigen Hauptsponsor Gazprom. »Der FC Schalke 04 wird die weitere Entwicklung beobachten, bewerten und nachdrücklich zum Frieden appellieren zum Schutz der von der Krise betroffenen Menschen«, teilte der Verein mit.
Was diese Mitteilung wert ist, bleibt abzuwarten. Seit 15 Jahren wirbt Gazprom Germania, eine deutsche Tochter des staatlichen russischen Energieunternehmens Gazprom, auf Trikots und im Stadion des Zweitligisten. Als Russland 2014 die Krim völkerrechtswidrig annektiert hatte, brachte dies Schalke nicht zum Umdenken.
Uefa sieht »derzeit« keinen Grund zur Absage von Spielen
Gazprom ist ein wichtiger Geldgeber im europäischen Fußball. Seit 2012 tritt das russische Unternehmen als Sponsor der Europäischen Fußball-Union Uefa auf. Mit Alexander Djukow sitzt seit 2021 der Vorstandsvorsitzende der Mineralölfirma Gazprom Neft, einer Gazprom-Tochter, im Uefa-Exekutivkomitee. Im vergangenen Jahr wurde die Partnerschaft auf die verschobene EM 2020 im Sommer 2021, die Uefa Nations League und auch die EM 2024 in Deutschland ausgeweitet. Auf welche Summe sich das Sponsoring beläuft, ist nicht bekannt.
Auf die aktuellen Ereignisse in der Ukraine will die Uefa vorerst nicht reagieren. »Derzeit sollen alle Spiele wie geplant stattfinden«, teilte der Verband auf Anfrage der Nachrichtenseite n-tv.de mit. Zu den geplanten Spielen mit russischer Beteiligung zählen zwei Europa-League-Spiele von Zenit St. Petersburg und Spartak Moskau und ein WM-Playoff-Spiel von Russland gegen Polen am 24. März in Moskau.
Brisant ist im Lichte der aktuellen Entwicklung: Das Champions-League-Finale am 28. Mai soll in der Gazprom-Arena in Sankt Petersburg stattfinden – neben dem Firmensitz von Gazprom auch Wladimir Putins Heimatstadt. Eine Reaktion der Uefa auf die Möglichkeit der Verlegung des Endspiels wird in den kommenden Tagen erwartet, weil es ansonsten zu Reisebeschränkungen für Fans kommen könnte.
Kein internationaler Handball mehr in der Ukraine
Die Reaktionen aus anderen Sportbereichen sehen höchst unterschiedlich aus. So kündigte die Europäische Handball-Föderation (EHF) an, aufgrund der aktuellen Ereignisse in den kommenden vier Wochen keine internationalen Spiele in der Ukraine ausrichten zu wollen. »Die EHF ist stets bestrebt, die Integrität ihrer Wettbewerbe zu wahren«, sagte Verbandspräsident Michael Wiederer. »Gleichzeitig hat die Sicherheit von Mannschaften, Spielern und Offiziellen höchste Priorität.«
Der Volleyball-Weltverband FIVB indes denkt vor dem Hintergrund der Ukrainekrise aktuell nicht darüber nach, Russland die vom 26. August bis zum 11. September terminierte Männer-WM 2022 zu entziehen. »Der FIVB ist der Meinung, dass Sport immer von Politik getrennt bleiben sollte, aber wir beobachten die Situation genau, um die Sicherheit und das Wohlergehen aller Teilnehmer an unseren Veranstaltungen zu gewährleisten«, teilte der Weltverband mit.
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