Die Eintracht ist einfach nicht zu stoppen. Das 3:1 gegen Hertha BSC Berlin ist das achte Spiel in Folge, in dem die Frankfurter Mannschaft ungeschlagen geblieben ist. Der Erfolg gegen die vom neuen alten Trainer Pal Dardai angeleitete Hertha war verdient und kam in den Toren von André Silva (67. Minute und 90.+5) und Martin Hinteregger (84.) zum Ausdruck. Die Eintracht schaffte es damit, die kurzzeitige Führung der Hertha, für die Krzysztof Piatek erfolgreich war (66.), doch noch in einen Heimsieg zu verwandeln.
Endlich, mag sich auch Trainer Adi Hütter gesagt haben. Seit sechs Bundesliga-Heimspielen nämlich war die Eintracht bei fünf Unentschieden und einer Niederlage gegen die Hertha sieglos geblieben. Bis zu diesem 30. Januar, dem letzten Pflichtspielauftritt eines intensiven Monats, in dem die Eintracht ein großes Pensum absolvierte und es schaffte, sich mehr und mehr in den Blickpunkt der Liga zu spielen. Dank der Januar-Siege über Leverkusen, Mainz, Schalke, Bielefeld und jetzt Berlin hat die Eintracht mit nun 33 Punkten weiterhin beste Möglichkeiten, im Kampf um einen Startplatz für Europa ein gewichtiges Wort mitzureden.
Hütter zeigte sich in seiner Analyse „sehr zufrieden und happy. Knackpunkt war der postwendende Ausgleich, und der Schlüssel zum Sieg war das 2:1.“ Fredi Bobic sprach nach der Partie von einem „superintensiven Spiel. Beide Mannschaften sind ans Limit gegangen“, sagte der Sportvorstand der Eintracht. „Unsere Jungs haben das toll gemacht und mit Willen das Spiel gedreht.“
Weil Außenbahnspieler Erik Durm über Knieprobleme klagte, beorderte Hütter Aymen Barkok in die Startaufstellung. Der Deutschmarokkaner sollte für Schwung auf der rechten Flanke sorgen. Etwas, das dem technisch begabten Profi normalerweise behagt. Doch die Hertha stellte sich ihm immer wieder energisch entgegen. Sicher stehen, früh stören: Dardai hatte seiner Mannschaft erwartungsgemäß eine neue defensive Grundordnung verpasst, mit der die Eintracht anfänglich nicht sonderlich zurechtkam.
Der Eintracht fehlt erst Entschlossenheit
Es dauerte eine Weile, bis die spieltechnisch gefälligere Eintracht ihre Offensivbemühungen mehr und mehr forcieren konnte. In der elften Minute war es Filip Kostić, dessen Schuss aber geblockt wurde. Amin Younes, abermals im kreativen Spielaufbau ein von den Mannschaftskollegen gesuchter Aktivposten, versuchte es mit einem gefühlvollen Linksschuss, verpasste aber das Berliner Tor deutlich. Und auch die nächste Aktion ging auf das Konto von Younes, doch er wurde gestört (17.).
Die Eintracht, kein Zweifel, war am Drücker. Was jedoch fehlte, war die letzte Entschlossenheit. So wie in der Szene, als Daichi Kamada im zweiten Verlauf freie Schussbahn hatte, aus elf Metern am wieder im Hertha-Tor stehenden Rune Jarstein scheiterte (28.). Es war die beste Chance der Eintracht, in Führung zu gehen. Kurz vor dem Seitenwechsel bot sich Silva, bestens von Younes in Szene gesetzt, eine nächste gute Gelegenheit. Doch der Schuss des Portugiesen strich knapp am Tor vorbei (43.).
Nach der Pause dauerte es eine Viertelstunde, bis die Eintracht wieder für Gefahr sorgte. Kostić zeigte einen mehr oder wenigen perfekten Flachschuss – mit einem Schönheitsfehler: Er prallte vom rechten Außenpfosten ins Aus. Sechs Minuten später fiel tatsächlich ein Tor – allerdings für die Hertha. Eintracht-Schlussmann Kevin Trapp war machtlos, als Piatek verdeckt Maß nahm und zum überraschenden 1:0 für Berlin einschoss. Doch die Freude, gerade bei Trainer Dardai, währte nur sechzig Sekunden.
Unmittelbar nach dem Wiederanstoß nahm die Eintracht Kurs auf das Tor der Hertha. Nach einer Maßflanke von Kostić stieg Silva im rechten Moment am höchsten und köpfte zum 1:1 ein (67.). Es war ein tolles Tor, schon das 15. in dieser Saison für den gefährlichsten Frankfurter Angreifer, und es sollte nicht das Ende für die kämpferischen, mit großem Aufwand für den Sieg arbeitenden Frankfurter sein.
„Wir waren aber die bessere Mannschaft“
Hütter, der schon Almamy Touré für Barkok und Luka Jovićc für Younes eingewechselt hatte (61.), nahm in der 75. Minute Makoto Hasebe aus der Partie und brachte Sebastian Rode. Neun Minuten später fiel das erlösende 2:1. Touré fand mit einer präzisen Flanke genau den Kopf des aufgerückten Hinteregger. Der Österreicher wuchtete den Ball zur verdienten Führung ins Berliner Tor. Es war das erste Saisontor für Hinteregger, der Hasebe nach dessen Auswechslung als Kapitän vertrat.
Eigentlich wollte Schiedsrichter Florian Badstübner nur drei Minuten nachspielen lassen. Doch es ging in dieser munteren Partie noch ein bisschen weiter, und weil Silva im Strafraum von Matheus Cunha gefoult wurde, gab es noch einem Strafstoß. Silva erhöhte in der 95. Minute auf 3:1. „Berlin wollte eigentlich erst nur verteidigen“, sagte in seiner Spielanalyse Eintracht-Torhüter Trapp. „Wir waren aber die bessere Mannschaft und mussten nach dem Rückstand schon eine Schippe drauflegen.“ Dass die Eintracht dank des 3:1 für kurze Zeit auf Tabellenplatz drei sprang, wollte Trapp nicht überbewertet wissen. „Wir müssen die Kirche im Dorf lassen. Der Tabellenplatz interessiert uns momentan nicht.“
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