Das Historien-Epos „Oppenheimer“ über den Vater der Atombombe hat bei den Golden Globes abgeräumt. Der Film von Regisseur Christopher Nolan mit Cillian Murphy in der Rolle des Physikers J. Robert Oppenheimer holte in der Nacht zum Montag fünf Globe-Trophäen, darunter als bestes Drama, für Regie, Haupt- und Nebenrolle.
Der irische Schauspieler Cillian Murphy gewann mit seiner Hauptrolle in dem Historien-Drama den Golden Globe als bester Drama-Darsteller. Es war Murphys erster Globe-Gewinn in seiner Laufbahn. Mit dem 47-Jährigen waren unter anderem Andrew Scott („All of Us Strangers“), Bradley Cooper („Maestro“) und Leonardo DiCaprio („Killers of the Flower Moon“) im Rennen.
Emma Stone hat den Golden Globe als Hauptdarstellerin in einer Komödie/Musical gewonnen. Die 35-jährige Schauspielerin überzeugte mit ihrer Rolle in dem Fantasy-Märchen „Poor Things“ von Regisseur Giorgos Lanthimos. Für Stone war es nach „La La Land“ der zweite Globe-Gewinn.
Bei der 81. Globe-Verleihung setzte sie sich unter anderem gegen Margot Robbie („Barbie“), Jennifer Lawrence („No Hard Feelings“) und Natalie Portman („May December“) durch.
Paul Giamatti gewinnt Golden Globe als Komödien-Darsteller
Paul Giamatti (56) hat den Golden Globe als Hauptdarsteller in einer Komödie/Musical gewonnen. Der Schauspieler überzeugte mit seiner Rolle als griesgrämiger Geschichtslehrer in der Tragikomödie „The Holdovers“.
Mit Giamatti waren unter anderem Nicolas Cage („Dream Scenario“), Timothée Chalamet („Wonka“), Joaquin Phoenix („Beau Is Afraid“) und Matt Damon („Air) im Rennen. Für Giamatti war es die sechste Nominierung und der dritte Globe-Gewinn in seiner Laufbahn.
„Barbie“ holt Golden Globe in neuer Blockbuster-Sparte
„Barbie“ hat den Golden Globe in der neuen Blockbuster-Sparte gewonnen. Der Kino-Hit setzte sich unter anderem gegen „Oppenheimer“, „Mission: Impossible – Dead Reckoning Part 1“, „Taylor Swift: The Eras Tour“, „Super Mario Bros. Movie“ oder „Spider-Man: Across the Spider-Verse“ durch.
Die Globe-Verleiher hatten die Sparte „Cinematic and Box Office Achievement“ mit acht Blockbuster-Kandidaten in diesem Jahr neu eingeführt. Voraussetzung waren weltweite Einnahmen an den Kinokassen von mindestens 150 Millionen Dollar. Auch Streaming-Filme mit hohen Zuschauerzahlen konnten berücksichtigt werden.
„Barbie“ von US-Regisseurin Greta Gerwig ist eine Satire mit pinker Comic-Ästhetik, die davon erzählt, wie die ikonische Puppe (dargestellt von Margot Robbie) und Ken (Ryan Gosling) kurzzeitig aus ihrer Heimat Barbieland in die echte Welt gelangen.
Robert Downey Jr. und Da‘Vine Joy Randolph beste Nebendarsteller
US-Schauspieler Robert Downey Jr. hat den Golden Globe als bester Nebendarsteller gewonnen. Der 58-Jährige überzeugte die Juroren mit seiner Rolle in dem Historien-Drama „Oppenheimer“. Es ist der dritte Globe-Gewinn in seiner Laufbahn. Mit ihm waren Willem Dafoe („Poor Things“), Robert De Niro („Killers of the Flower Moon“), Ryan Gosling („Barbie“), Charles Melton („May December“) und Mark Ruffalo („Poor Things“) im Rennen.
Mit dem Preis für die beste Nebenrolle ist Schauspielerin Da‘Vine Joy Randolph ausgezeichnet worden. Die 37-Jährige sicherte sich die Trophäe mit ihrer Darbietung als trauernde Mutter und Schulköchin in der Tragikomödie „The Holdovers“.
„Poor Things“ holt Komödien-Globe
Das Fantasy-Märchen „Poor Things“ hat den Golden Globe in der Sparte „Komödie/Musical“ gewonnen. Der skurrile Film des griechischen Regisseurs Giorgos Lanthimos setzte sich gegen „Barbie“, „The Holdovers“ „May December“ „American Fiction“ und „Air“ durch.
Der französische Film „Anatomie eines Falls“ hat den Golden Globe in der Sparte „nicht-englischsprachiger Film“ gewonnen. Es waren unter anderem auch „The Zone of Interest“ (Großbritannien), „Die Schneegesellschaft“ (Spanien) oder „Fallende Blätter“ (Finnland) nominiert gewesen.
Es war der zweite Globe-Gewinn für „Anatomie eines Falls“ in der Nacht zum Montag in Beverly Hills. Zuvor hatte die französische Autorin und Regisseurin Justine Triet bereits die Trophäe für das beste Drehbuch in Empfang genommen. In dem Justizdrama spielt die deutsche Schauspielerin Sandra Hüller eine Schriftstellerin, die unter Mordverdacht gerät.
Hüller war mit ihrer Rolle in dem Justizdrama erstmals für einen Golden Globe nominiert gewesen, ging jedoch leer aus. In der Sparte „Beste Darstellerin in einem Filmdrama“ gewann Lily Gladstone (37) für ihre Hauptrolle in „Killers of the Flower Moon“. Neben Hüller und Gladstone waren auch Annette Bening („Nyad“), Carey Mulligan („Maestro“), Cailee Spaeny („Priscilla“) und Greta Lee („Past Lives“) im Rennen.
„Succession“ und „The Bear“ räumen bei Serienkategorien ab
Eine dysfunktionale US-Mediendynastie und das warmherzige Team eines Sandwich-Restaurants sind die großen Abräumer in den TV-Kategorien der Golden Globes. Die vierte und letzte Staffel von „Succession“ über die Intrigen in einem untergehenden Familienunternehmen wurde am Sonntag in Los Angeles als beste Dramaserie ausgezeichnet. Beste Comedyserie wurde „The Bear – King of the Kitchen“, ein rasanter Blick auf den ungewöhnlichen Zusammenhalt hinter den Kulissen in der Gastronomie. Schauspieler aus beiden Serien gewannen auch alle vier Preise für die besten Hauptdarsteller.
Kieran Culkin wurde für seine Rolle als jüngster Sohn des Roy-Familienclans in „Succession“ als bester Schauspieler in einer Dramaserie ausgezeichnet. Er setzte sich dabei unter anderem gegen seinen Serienvater Brian Cox und -bruder Jeremy Strong durch. Sarah Snook gewann für ihre Verkörperung von Tochter Siobhan Roy den Preis als beste Drama-Schauspielerin.
An die „Bear“-Schauspieler Jeremy Allen White und Ayo Edebiri gingen die Preise in den Hauptdarsteller-Kategorien für Comedy. White spielt in der Serie Carmen Berzatto, einen traumatisierten Spitzenkoch, der nach dem Tod seines Bruders dessen Schnellrestaurant übernimmt. Edebiri verkörpert die aufstrebende Jungköchin Sydney.
Bei den Auszeichnungen für Miniserien, Anthologien und Fernsehfilme war die Gesellschaftssatire „Beef“ der große Abräumer. Die Netflix-Serie bekam den Hauptpreis und Steven Yeun und Ali Wong gewannen auch die Darstellerpreise.
Preise für die besten Leistungen als Nebendarsteller in allen Fernsehkategorien gingen an Matthew Macfadyen als Tom Wambsgans in „Succession“ und Elizabeth Debicki, die in „The Crown“ die britische Prinzessin Diana verkörperte.
Die Globe-Verleiher gaben die Preisträger in 27 Film- und Fernsehkategorien in der Nacht zum Montag in Beverly Hills bekannt. Die 81. Verleihung der Golden Globes soll ein Neuanfang für diese Preise sein, die unter anderem wegen mangelnder Diversität in Verruf geraten waren.
Die Gewinner in den wichtigsten Film-Kategorien im Überblick:
Bestes Filmdrama: „Oppenheimer“
Beste Komödie/Musical: „Poor Things“
Bester nicht-englischsprachiger Film: „Anatomie eines Falls“
Cinematic and Box Office Achievement: „Barbie“
Beste Regie: Christopher Nolan „Oppenheimer“
Bester Schauspieler Filmdrama: Cillian Murphy „Oppenheimer“
Beste Schauspielerin Filmdrama: Lily Gladstone („Killers of the Flower Moon“)
Bester Schauspieler Komödie/Musical: Paul Giamatti „The Holdovers“
Beste Schauspielerin Komödie/Musical: Emma Stone („Poor Things“)
Bester Nebendarsteller: Robert Downey Jr. („Oppenheimer“)
Beste Nebendarstellerin: Da‘Vine Joy Randolph („The Holdovers“)
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