Schauspielerstreik: Bitte nicht als Barbie oder Ken kostümieren! - DER SPIEGEL - DER SPIEGEL

Spielfilmfiguren Ken und Barbie: Bestreikter Inhalt, nicht verwenden

Foto: Courtesy of Warner Bros. Pictures / dpa

Der Arbeitskampf zwischen den streikenden Schauspielerinnen und Schauspielern in Film und Fernsehen auf der einen Seite und den Hollywoodstudios, TV-Produktionen und Streamingdiensten auf der anderen Seite ist verhärtet. Am 11. Oktober wurden die Gespräche zwischen den Tarifparteien abgebrochen. Nun greift die Gewerkschaft SAG-AFTRA zu einem drastischen Mittel: Keine Promi-Instagram-Posts im Barbie- oder Wednesday-Addams-Kostüm!

Wie die Branchendienste »Variety « und »The Hollywood Reporter « übereinstimmend berichten, hat die Gewerkschaft knapp zwei Wochen vor Halloween Richtlinien veröffentlicht, an die sich ihre Mitglieder halten sollen. In einer Notiz auf der Streik-Website  der SAG-AFTRA heißt es, man habe die Regeln aufgestellt, um zu verhindern, dass Mitglieder versehentlich zu Streikbrechern werden. Bekanntlich dürfen die streikenden Schauspieler nicht nur keine Rollen annehmen, sondern auch keine Promotionauftritte für bereits abgedrehte Filme absolvieren.

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Auf dem mit Kürbis und Fledermäusen dekorierten Merkblatt der Gewerkschaft heißt es: »Poste keine Fotos mit Kostümen auf sozialen Medien, die von bestreikten Inhalten inspiriert sind!« Man wolle die gemeinsame Kraft nutzen, um eine laute und deutliche Botschaft an die bestreikten Arbeitgeber zu senden: »Wir werden ihre Inhalte nicht bewerben ohne einen gerechten Tarifvertrag«.

Bei Google sind die beliebtesten Halloween-Kostüme  des Jahres 2023 aufgelistet. Dort sind mit Barbie (Platz 1), Spider-Man (Platz 3) und Wednesday Addams (Platz 6) gleich drei Figuren unter den Top Ten, die unter den Bann der SAG-AFTRA fallen könnten.

Doch Gewerkschaften sind ja bekannt dafür, ihre Mitglieder in allen Lebenslagen zu unterstützen: Auf dem Flyer sind Alternativen aufgelistet: »Wähle Kostüme, die von allgemeinen Figuren inspiriert sind (Gespenst, Zombie, Spinne usw.)« Erlaubt sind auch Figuren aus nicht bestreikten Bereichen, wie zum Beispiel aus Zeichentrickserien.

Wie ernst das alles gemeint ist? Einige Stars haben jedenfalls bereits reagiert auf den Aufruf. Mandy Moore war not amused (Wollte sie als Harley Quinn, Platz 23 der Google-Liste gehen?). In ihrer Instagram-Story fragte sie zu einem »Variety«-Screenshot: »Soll das ein Witz sein? Ist es das, was wichtig ist, SAG-AFTRA?«. Die Gewerkschaft solle zurück an den Verhandlungstisch gehen und einen fairen Deal aushandeln, damit alle wieder arbeiten gehen könnten.

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Moores Kollege Ryan Reynolds reagierte da deutlich entspannter. Unter einem X-Post von »Variety« zu dem Thema schrieb der »Deadpool«-Star: »Freue mich schon darauf, meine Achtjährige den ganzen Abend als ›Streikbrecherin‹ zu beschimpfen! Sie ist nicht in der Gewerkschaft, aber sie muss es lernen.«

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