Stand: 17.05.2023 15:38 Uhr
Die Meisterschaft ist wohl futsch, aber im DFB-Pokalfinale am Donnerstag (16.45 Uhr) gegen den SC Freiburg können die Fußballerinnen des VfL Wolfsburg Geschichte schreiben. Kapitänin Alexandra Popp steht dabei in Köln als "extrem wichtiger Leader" im Fokus.
Immer weiter, immer vorneweg, immer torgefährlich: "Poppi" steht auf und mittlerweile auch abseits des Platzes für mehr als Fußball. "Ein Typ, der in allem, was sie ausstrahlt, den Willen hat, Widerstände zu überwinden", sagt VfL-Trainer Tommy Stroot, der im Endspiel gegen den Bundesliga-Konkurrenten auf Abwehrstütze Marina Hegering (Muskelverletzung im rechten Oberschenkel) verzichten muss.
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Er verneigt sich verbal vor der 32-Jährigen, die lange mit großen Verletzungssorgen zu kämpfen hatte. "Sie hat wieder eine Qualität erreicht, die lange nicht abzusehen war. Und diese dann so zu halten, da komme ich fast ins Schwärmen."
"Sie ist ein extrem wichtiger Leader für uns. Sie sorgt dafür, dass wir immer wieder an unsere Grenzen gehen." Tommy Stroot über Alexandra Popp
Führen, aber auch fordern - in dieser Rolle ist die Olympiasiegerin von 2016 in der deutschen Nationalmannschaft und beim VfL zur absoluten Leistungsträgerin geworden. Nach dem jüngsten 0:4-Debakel in der Liga gegen Frankfurt war es auch Popp, die eine Ansage machte. "Einen besseren Wachmacher kannst du nicht kriegen", schimpfte die VfL-Kapitänin. "Ich hoffe, dass jede von uns in den Spiegel schaut und weiß, was besser werden muss im Pokalfinale." Der böse Ausrutscher sei aufgearbeitet und abgehakt, versicherte am Mittwoch Stroot: "Jetzt geht es nur noch ums Finale."
Zwölfter Pokalsieg für Popp?
Immerhin können die "Wölfinnen" gegen Freiburg Geschichte schreiben. Gelingt der insgesamt zehnte Pokalerfolg und der neunte in Folge, avancieren die Niedersächsinnen zum alleinigen Rekordsieger vor dem 1. FFC Frankfurt (heute Eintracht). "Aggressive Leaderin" Popp könnte sogar das Dutzend vollmachen: Bereits mit dem FCR Duisburg (heute MSV) hatte sie 2009 und 2010 im DFB-Pokal triumphiert.
Dabei ist die 32-Jährige immer darauf bedacht, sich selbst nicht zu sehr in den Mittelpunkt zu rücken. Bezeichnend dafür: Als die Wolfsburgerinnen beim WFC Arsenal den Einzug ins Champions-League-Finale feierten, saß Popp etwas abseits auf dem Rasen und kommentierte das Bild später so: "So unfassbar stolz auf mein Team." In die Fernsehkamera sagte sie unverblümt, wie es ihre Art ist: "Verdammte Axt, ich kann nicht mehr!"
Dass "Poppi" trotzdem immer weitermacht, ist jedem klar. Vor der erwarteten Rekordkulisse von mehr als 40.000 Zuschauern soll in Köln, wo erstmals im Endspiel der Video-Assistent (VAR) zum Einsatz kommt, zunächst der Pokalsieg her für Popp und Co. Der ganz große Coup winkt dann am 3. Juni (16 Uhr) im Finale der "Königsklasse", wenn der Weg zum europäischen Thron über den FC Barcelona führt.
"Die Alex hat noch ein bisschen was vor"
Und dann ist da ja noch die WM vom 20. Juli bis 20. August in Australien und Neuseeland, bei der wieder besonders viele Augen auf Popp gerichtet sein werden, die im EM-Finale verletzt gefehlt hatte. "Sie ist unsere Spielführerin, eine wichtige Keyplayerin", sagte Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg zuletzt. "Ich glaube, die Alex hat noch bisschen was vor."
Mögliche Aufstellungen:
VfL Wolfsburg: Frohms - Wilms, Hendrich, Janssen (Agrez), Rauch - Oberdorf, Popp - Huth, Roord, Jonsdottir - Pajor
SC Freiburg: Lambert - Müller, Fellhauer, Steuerwald, Karl - Felde, Minge, Kayikci - Xhemaili, Hoffmann, Kolb
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