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Berlinale 2023: Fünf deutsche Filme im Wettbewerb um Goldenen Bären - DER SPIEGEL

Szene aus Petzold-Film »Roter Himmel«: Regisseur erneut im Wettbewerb

Szene aus Petzold-Film »Roter Himmel«: Regisseur erneut im Wettbewerb

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Berlinale

Carlo Chatrian ist Italiener, Mariëtte Rissenbeek kam in den Niederlanden zur Welt. Doch die beiden Programmverantwortlichen der Berlinale präsentierten bei der Vorstellung der Filme für die 73. Internationalen Filmfestspiele einen Wettbewerb mit starkem Akzent auf dem deutschen Kino.

Vicky Krieps in »Ingeborg Bachmann – Reise in die Wüste«: Altmeisterin von Trotta mit biografischem Werk

Vicky Krieps in »Ingeborg Bachmann – Reise in die Wüste«: Altmeisterin von Trotta mit biografischem Werk

Foto: Wolfgang Ennenbach / Berlinale

Mit Christoph Hochhäusler (»Bis ans Ende der Nacht«), Margarethe von Trotta (»Ingeborg Bachmann – Reise in die Wüste«), Emily Atef (»Irgendwann werden wir uns alles erzählen«), Angela Schanelec (»Music«) und Christian Petzold (»Roter Himmel«) sind gleich fünf deutsche Filmemacherinnen und -macher im Wettbewerb um den Goldenen Bären und die Silbernen Bären vertreten.

Szene aus »Music« von Angela Schanelec: Internationale Koproduktion aus Deutschland, Frankreich und Serbien

Szene aus »Music« von Angela Schanelec: Internationale Koproduktion aus Deutschland, Frankreich und Serbien

Foto: faktura film / Shellac

Margarete von Trotta, die während der Berlinale ihren 81. Geburtstag feiern wird, kehrt nach 40 Jahren mit einem neuen Beitrag zurück auf die Filmfestspiele. Ihr Wettbewerbsfilm, eine Koproduktion aus Deutschland, Österreich, Luxemburg und der Schweiz, erzählt die Liebesgeschichte zwischen der Lyrikerin Ingeborg Bachmann und dem Schriftsteller Max Frisch nach.

Emily Atef hatte 2018 mit dem Romy-Schneider-Film »3 Tage in Quiberon« am Bären-Wettbewerb teilgenommen, ihr letzter Film »Mehr denn je« lief 2022 im Nebenwettbewerb Un certain regard in Cannes. Angela Schanelec gewann 2019 mit ihrem Film »Ich war zuhause, aber...« den Silbernen Bären für die beste Regie.

Berlinale-Stammgast ist der Berliner-Schule-Regisseur Christian Petzold, der zum sechsten Mal im Wettbewerb vertreten sein wird. Zuletzt zeigte er 2020 sein übersinnliches Drama »Undine«. Deren Hauptdarstellerin Paula Beer spielt nun auch in »Roter Himmel« wieder die Hauptrolle, der Film ist der zweite Teil einer Trilogie über Motive der deutschen Romantik. 2012 hatte Petzold den Silbernen Bären für die beste Regie mit »Barbara« gewonnen.

Ein ehemaliger Berlinale-»Shooting Star«, Schauspieler Franz Rogowski (»In den Gängen«) kehrt ebenfalls zum Festival zurück, er spielt die Hauptrolle in dem Soldatendrama »Disco Boy« des italienischen Regisseurs Giacomo Abbruzzese.

Ukraine-Doku von Sean Penn als Galavorführung

Mehr denn je schöpfe die Auswahl in diesem Jahr aus der ganzen Bandbreite filmischer Formen, rühmen sich die Berlinale-Veranstalter. In jedem der Wettbewerbsfilme artikuliere sich eine unverwechselbare Stimme. 18 Filme werden im Wettbewerb konkurrieren. Produktionen aus 19 Ländern sind vertreten. 15 Filme werden als Weltpremiere gezeigt. Bei sechs Filmen haben Frauen Regie geführt. Elf Filmemacherinnen und Filmemacher haben bereits in der Vergangenheit Filme auf der Berlinale präsentiert, acht von ihnen im Wettbewerb. Im Wettbewerbsprogramm sind zudem drei Debütfilme vertreten.

Ins Rennen gehen beispielsweise Werke von Filmemacher Philippe Garrel und von Regisseur John Trengove, in dessen Film »Manodrome« die Schauspieler Jesse Eisenberg und Adrien Brody mitspielen. In der erst durch die aktuelle Festivalleitung geschaffenen Nebensektion Encounters werden 16 Filme zu sehen sein, darunter »Mul-an-e-seo«, der neue Film des südkoreanischen Filmemachers Hong Sang-soo, der 2022 den Silbernen Bären für den Grand Prix der Jury gewann.

Unter den Filmen, die auf der diesjährigen Berlinale Premiere feiern, vermittele einer ganz besonders den Schock, den der Krieg in der Ukraine ausgelöst habe, heißt es in einer anderen Mitteilung der Filmfestspiele. In einem Berlinale-Special wird »Superpower« zu sehen sein. Der Dokumentarfilm von Sean Penn und Aaron Kaufman sei »die Chronik eines Filmprojekts, das durch die Realität gezwungen wurde, sich in etwas weniger Kontrollierbares aber sehr Bedeutsames zu verwandeln«.

Reaktionen auf Ukraine und Iran

Der russische Krieg in der Ukraine und die Unterdrückung der Proteste in Iran haben auch Auswirkungen auf die Akkreditierungspolitik der Filmfestspiele. Einzelne Filmschaffende sind prinzipiell willkommen, aber für staatsnahe Medien oder Teilnehmende gibt es keine Akkreditierungen oder Marktplätze bei der Filmmesse European Film Market.

Angesichts des andauernden Angriffskriegs gegen die Ukraine und der mutigen Proteste in Iran wie auch in vielen anderen Regionen der Welt möchte die Berlinale 2023 nach eigener Aussage ganz besonders für demokratische Werte stehen »und an die weltweiten Opfer von Krieg, Zerstörung und Unterdrückung erinnern«.

Wie international zahlreiche Kulturinstitutionen habe die Berlinale ihre Solidarität mit der Ukraine und Iran bekundet. Sie werde im Rahmen der Berlinale 2023 durch zahlreiche Programmpunkte und Veranstaltungen ausgedrückt.

Die Berlinale zählt neben Cannes und Venedig zu den großen Filmfestivals der Welt. Die nächste Ausgabe ist vom 16. bis 26. Februar geplant, diesmal wieder ohne Pandemiebeschränkungen. US-Schauspielerin Kristen Stewart wird in diesem Jahr die Internationale Jury führen, der Regisseur und Oscarpreisträger Steven Spielberg soll für sein Lebenswerk ausgezeichnet werden.

Die Filme im Wettbewerb der 73. Berlinale:

  • »20.000 especies de abejas« (Estibaliz Urresola Solaguren)

  • »Bai Ta Zhi Guang« (Zhang Lu)

  • »Bis ans Ende der Nacht« (Christoph Hochhäusler)

  • »BlackBerry« (Matt Johnson)

  • »Disco Boy« (Giacomo Abbruzzese)

  • »Le grand chariot« (Philippe Garrel)

  • »Ingeborg Bachmann – Reise in die Wüste« (Margarethe von Trotta)

  • »Irgendwann werden wir uns alles erzählen« (Emily Atef)

  • »Limbo« (Ivan Sen)

  • »Mal Viver« (João Canijo)

  • »Manodrome« (John Trengove)

  • »Musik« (Angela Schanelec)

  • »Past Lives« (Celine Song)

  • »Roter Himmel« (Christian Petzold)

  • »Sur l’Adament« (Nicolas Philibert)

  • »The Survival of Kindness« (Rolf de Heer)

  • »Suzume« (Makoto Shinkai)

  • »Totem« (Lila Avilés)

feb/dpa

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