Offiziell sucht die krisengeplagte Scuderia Ferrari in der Formel 1 noch immer einen Nachfolger für Ex-Teamchef Mattia Binotto. Zuletzt muss der italienische Traditionsrennstall mehrere Absagen hinnehmen, doch nun scheint ein neuer starker Mann gefunden.
Das Formel-1-Team Ferrari soll sich für Frédéric Vasseur als Nachfolger des ausgeschiedenen Teamchefs Mattio Binotto entschieden haben. Das berichtet Sport1. Der 54-Jährige ist derzeit noch in gleicher Funktion bei Konkurrent Alfa Romeo tätig, wo der Franzose Mitte 2017 seine Tätigkeit aufnahm. Die Bekanntgabe des Wechsels zur Scuderia solle noch in diesem Jahr erfolgen.
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Bei Alfa Romeo wäre Vasseur ab 2026, wenn Audi beim ehemaligen Sauber-Team einsteigt, wohl ohnehin ersetzt worden. Der deutsche Automobilbauer will auf eigene Kräfte setzen. Bei Ferrari hingegen erhält er nun dem Bericht nach eine Chance, die auch einiges an Risiko enthält. Denn bei den Italienern erwartet man den nächsten WM-Titel. Dazu muss der 54-jährige Motorsport-Manager allerdings zuvorderst die zahlreichen Fehler abstellen, die Ferrari in der vergangenen Saison gemacht hat.
Wie es bei Sport1 weiter heißt, könnte Vasseur eine heikle Mission drohen, weil Nicholas Todt - der Manager von Ferrari-Star Charles Leclerc - aufgrund verschiedener Vorkommnisse in der Vergangenheit im Clinch mit dem Franzosen liegt. So oder so: Mit Vasseur hätte Ferrari, sollten sich die Gerüchte bewahrheiten, endlich einen neuen strategischen Anführer gefunden.
Prominente Namen wurden gehandelt
Zuvor hatte der TV-Sender vermeldet, dass Andreas Seidl die Stelle bei Ferrari abgelehnt hat. Der deutsche Motorsportingenieur ist in der Formel 1 als Teamchef von McLaren tätig. Einen Wechsel zur Konkurrenz scheint der 46-Jährige nicht zu planen. Seidl war nicht der einzige Kandidat, den es nicht zu Ferrari zog. Christian Horner betonte unlängst seine Verbundenheit zu Red Bull und machte deutlich, dass die Scuderia auch für ihn keine Option ist. Laut dem Portal F1-Insider hat Franz Tost von Alpha Tauri dem italienischen Team ebenfalls abgesagt.
Als weitere mögliche Binotto-Nachfolger galt neben Vasseur auch Monisha Kaltenborn. Die 51-Jährige war ab 2012 die erste Frau in der Formel 1, die als Teamchefin arbeitete. Bis 2017 arbeitete sie in dieser Position beim früheren Sauber-Team. Kaltenborn hätte sich aber wohl ohnehin kaum Chancen ausrechnen können. Wie ein F1-Insider erfahren haben will, waren die Verantwortlichen in Maranello "noch nicht bereit, die 'heilige Kuh' der Sportwagenmarke einer Frau anzuvertrauen". Stattdessen soll es nun wohl Vasseur richten.
Ferrari und Binotto hatten sich nach dem Saisonfinale in der Formel 1 getrennt. Insgesamt war der 53-Jährige in unterschiedlichen Funktionen über 28 Jahre lang bei der Scuderia tätig. Seit 2019 hatte Binotto den Posten des Teamchefs inne. Doch den lang ersehnten WM-Titel konnte Ferrari in der Formel 1 in dieser Zeit nicht gewinnen. 2022 konnte sich das italienische Team im Vergleich zum Vorjahr zwar steigern, mehrere taktische Patzer brachten Ferrari jedoch um eine bessere Ausbeute. Am Ende sicherte sich der Rennstall hinter Red Bull den zweiten Platz in der Konstrukteurswertung. Leclerc wurde hinter Max Verstappen Vize-Weltmeister.
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