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Kritik an DHB-Statement zum Skandal um Trainer Fuhr: Handballerin Zschocke fordert Aufarbeitung durch externe Instanz - DER SPIEGEL

Handball-Nationalspielerin Mia Zschocke im Trikot von Ex-Klub Borussia Dortmund

Handball-Nationalspielerin Mia Zschocke im Trikot von Ex-Klub Borussia Dortmund

Foto: Patrick Suephke / Lobeca / IMAGO

Handball-Nationalspielerin Mia Zschocke hat den Umgang des Deutschen Handball-Bundes (DHB) mit dem Fall des langjährigen Trainers André Fuhr kritisiert. Das Statement des Verbands  zu Fuhr, der über Jahre hinweg mit psychischer Gewalt gegen Spielerinnen aufgefallen war (lesen Sie hier die SPIEGEL-Recherche zum Thema), sei »zu kurz«, kritisierte Zschocke. Dabei betonte die 24-Jährige die Wichtigkeit, in der Aufarbeitung der Vorfälle eine unabhängige Instanz einzusetzen: »Wenn man sich öffnet, muss man einen Seelenstriptease betreiben, das ist nicht einfach. Da man sich häufig in einem Abhängigkeitsverhältnis befindet, kann man nicht offen darüber sprechen.«

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    Zschocke hatte im September ebenso wie Teamkollegin Amelie Berger ihren Vertrag beim Handball-Bundesligisten Borussia Dortmund außerordentlich gekündigt und als Reaktion auf Fuhrs Methoden die Anlaufstelle gegen Gewalt im Sport kontaktiert. Fuhr war in Dortmund im Anschluss an das Bekanntwerden erster Vorwürfe freigestellt worden, eine Beschäftigung Fuhrs als U20-Nationaltrainer der Frauen auf Honorarbasis war Ende August nach drei Jahren nicht mehr verlängert worden.

    Zschocke lobt Zusammenarbeit mit Athleten Deutschland

    Am Rande der EM-Vorbereitung der DHB-Frauen in Großwallstadt äußerte sich Zschocke zudem über den Inhalt eines Gesprächs mit DHB-Sportvorstand Axel Kromer, der aufgrund seines Umgangs mit dem Fall Fuhr zuletzt ebenfalls in die Kritik geraten war. »Ich habe klar gesagt, dass man eine externe, neutrale Person braucht, um Kritik zu äußern«, erklärte Zschocke. »Jedem sollte bewusst sein, dass bei so einer Aufarbeitung oft eine neutrale Instanz benötigt wird, um eine gewisse Neutralität zu wahren.«

    Sie hoffe, »dass die Aufarbeitung professionell abläuft«, so Zschocke weiter, die darüber hinaus die »super Zusammenarbeit« mit Athleten Deutschland lobte. Seit Montag bereiten sich die DHB-Frauen auf die am 4. November beginnende Handball-Europameisterschaft in Slowenien, Nordmazedonien und Montenegro vor. Bundestrainer Markus Gaugisch hatte sich zuletzt dafür ausgesprochen, dem Thema bei Gesprächsbedarf weiter Raum zu geben, aber auch für einen Fokus auf die Vorbereitung sowie das Turnier plädiert.

    cev/sid

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