(Motorsport-Total.com) - Sebastian Vettel hat im zweiten Freien Training zum Grand Prix von Kanada in Montreal (Training am Samstag ab 19 Uhr im Formel-1-Liveticker) für eine Überraschung gesorgt und sich den vierten Platz gesichert. Der Aston-Martin-Pilot landete damit nur 0,315 Sekunden hinter Max Verstappen (Red Bull), Charles Leclerc und Carlos Sainz (beide Ferrari).
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Sebastian Vettel sicherte sich im zweiten Freien Training den vierten Platz Zoom
Zwar meldete Vettel gegen Mitte des Trainings, dass im Fußraum seines Autos etwas lose sei. Und dass er wegen "unsafe Release" beinahe mit Kevin Magnussen (Haas) kollidiert wäre, muss er den Rennkommissaren erklären.
Doch abgesehen davon erlebte der Deutsche einen sehr positiven ersten Trainingstag. Seinen Teamkollegen Lance Stroll (12.), der in Kanada seinen Heim-Grand-Prix bestreitet, distanzierte er um fast eine Sekunde.
Vettel war nach dem Training selbst überrascht, "dass es so gut geht. Wir haben ein paar Sachen ausprobiert. Ob die wirklich besser sind, da bin ich mir noch nicht so sicher", sagt er im Interview mit 'Sky'. (ANZEIGE: Ob Sebastian Vettel im Qualifying an diese starke Leistung anknüpfen und am Sonntag erstmals aufs Podium fahren kann, gibt's in Deutschland live, exklusiv und ohne Werbeunterbrechung bei Sky zu sehen!)
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Vettel und Montreal: Das passt einfach!
Möglicherweise liegt's einfach daran, dass sich Vettel in Montreal, wo zum ersten Mal seit 2019 gefahren wird, wie ein Fisch im Wasser fühlt: "Die Strecke macht irgendwie richtig Spaß. Ich weiß nicht warum, aber wenn man Vertrauen hat ins Auto - und das hatte ich heute - dann kann man auf der Strecke mehr rausholen."
Zu den Favoriten auf die Pole gehört Vettel trotzdem nicht. Im Gegensatz zu den meisten anderen Topfahrern drehte er eine Runde auf einem zweiten Reifensatz. "Vielleicht hat das ein bisschen das Bild verfälscht, dass wir nochmal eine Runde hatten", gibt er zu.
'Sky'-Experte Ralf Schumacher prognostiziert ein positives Wochenende für Aston Martin: "Die B-Version scheint immer mehr ins Rollen zu kommen. Stroll war im zweiten Training nicht ganz so sichtbar, aber im ersten ganz ordentlich."
Ferrari: Qualifying-Performance noch nicht da
Verstappen, der im ersten Freien Training noch über "Clipping" geklagt hatte, stellte indes eine Bestzeit von 1:14.127 Minuten auf und nahm den hinter ihm platzierten Ferrari-Piloten damit 0,082 beziehungsweise 0,225 Sekunden ab. "Ferrari kann die Performance auf eine Runde nicht abrufen, zumindest bis jetzt nicht", analysiert Schumacher.
Fernando Alonso (Alpine) fiel vom ersten aufs zweite Training vom dritten auf den fünften Platz zurück. Dem Spanier fehlten lediglich 0,416 Sekunden auf die Bestzeit. Erst hinter ihm klaffte eine kleine Lücke von weiteren drei Zehntelsekunden auf Pierre Gasly (6./AlphaTauri).
Sergio Perez, zuletzt in Monte Carlo und Baku sehr konkurrenzfähig, fiel am Freitag im Vergleich zu seinem Teamkollegen Verstappen stark ab. Ihm fehlten letztendlich 1,040 Sekunden. Das bedeutete den elften Platz, vor Lokalmatador Lance Stroll (Aston Martin) und Lewis Hamilton (Mercedes/+1,294).
Mercedes experimentiert mit Loch im Unterboden
Mercedes testet in Kanada erstmals einen neuen Unterboden mit einem großen Loch in der Bodenplatte. Hamilton hatte diese im ersten Training montiert, wechselte im zweiten aber auf die alte Variante zurück - und war damit um 0,450 Sekunden langsamer als George Russell (7.).
Der sagt: "Wir liegen weit hinter den beiden Topteams. Und es gibt da noch ein paar Jungs wie Fernando und Sebastian, die sehr stark zu sein scheinen. Wir müssen sicherstellen, dass wir uns vor dem Mittelfeld qualifizieren." Aber: "Ich denke, dass wir im Rennen das drittbeste Team sein sollten."
Hamilton wirkt extrem niedergeschlagen
Hamilton war noch unzufriedener als Russell. Das "Porpoising" ist immer noch da, und keines der vielen ausprobierten Set-ups stellte ihn wirklich zufrieden. Fünf Minuten vor Ende der Session funkte er: "Dieses Auto ist jetzt unfahrbar, Mann!"
Nach dem Training wirkte er demoralisiert: "Je mehr wir probieren, desto unzufriedener werde ich", seufzt Hamilton. "Wir haben mit dem Unterboden was ausprobiert. Hat nicht funktioniert. George und ich sind ganz andere Set-ups gefahren, um zu sehen, ob eine Richtung funktioniert und die andere nicht. Für mich war es eine Katastrophe."
Erfreulich hingegen das Ergebnis von Mick Schumacher: Zwar war er im FT2 um 0,017 Sekunden langsamer als Kevin Magnussen, doch das Haas-Duo belegte am Ende die Positionen 14 und 15. Auf die Bestzeit von Verstappen hatte Schumacher nur 1,389 Sekunden Rückstand.
"Bis jetzt läuft das nach Plan", lobt Onkel Ralf bei 'Sky'. "Keine Probleme gehabt, so konnte er sich auf die Strecke einstellen. Das hat er gut gemacht." Mit den Top 10 im Qualifying rechnet der Experte trotzdem nicht: "Das sehe ich eher schwierig. Ich glaube, dass dafür die Performance fehlt."
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