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BVB-Sieg gegen Fürth: Nachhallen um Erling Haaland - Süddeutsche Zeitung - SZ.de

Julian Brandt, neuerdings wieder Nationalspieler und am Mittwochabend zweimal Torvorlagengeber, fasste es auf seine intelligent-unverblümte Art zusammen: "Das war mal wieder ein Arbeitssieg", sagte er zu Borussia Dortmunds pseudodeutlichem 3:0 (1:0) gegen Greuther Fürth, aber im Moment gehe es eben nur darum, stets drei Pflichtpunkte einzusammeln, um vom FC Bayern an der Tabellenspitze nicht gänzlich abgehängt zu werden. Schönheitsmedaillen konnte der BVB gegen das abgeschlagene Schlusslicht Fürth jedenfalls nicht für sich reklamieren.

Wie meistens bei den in dieser Saison oftmals glanz- und ideenlosen Siegen der Dortmunder, so hallten im Anschluss an die Partie die Spielzüge und Aktionen auf dem Platz weniger nach als die wilden Mutmaßungen und Gerüchte um Mittelstürmer Erling Haaland. Der 21-jährige Norweger hatte per Handelfmeter zum 1:0 getroffen, danach dank einer Brandt-Vorlage per Kopf zum 2:0. Donyell Malen steuerte, ebenfalls nach Vorarbeit von Brandt, kurz vor Schluss noch das 3:0 bei. Nach diesem letzten Heimspiel des Jahres verabschiedeten sich die BVB-Spieler dann von den übriggebliebenen Fans auf der Südtribüne, bei nur noch 15 000 zugelassenen Zuschauern in der Dortmunder Riesenschüssel. Und Haaland? Der schritt auch noch die übrigen Tribünen ab - es wirkte wie eine Art persönliche Ehrenrunde.

Dies zu tun, ist eigentlich nichts Besonderes für den jungen Torjäger mit den mitunter leicht exzentrischen Gewohnheiten. Doch in Zeiten von Dauertransferdebatten, in denen die ganze Fußballwelt wie in endlosen Managerspielen Spekulationen darüber betreibt, wohin Haaland demnächst oder bald oder doch nicht wechseln wird, wurden diese Weihnachtsgrüße ans Dortmunder Publikum vor allem in Spanien und England sofort wieder hochgejazzt - zum sicheren Anzeichen eines unmittelbar bevorstehenden Haaland-Wechsels.

Auch Trainer Marco Rose muss nervige Diskussionen abwehren

Die Sachlage gibt das nicht her, aber das scheint im Karussell der Fußballgerüchte keine Rolle zu spielen. Der BVB würde, nachvollziehbar und logisch, einem Winterwechsel von Haaland mitten in der Saison niemals zustimmen - so die Haltung der gesamten Chefetage. Dortmund will nach wie vor Meister werden, auch wenn das Spiel gegen Fürth wieder wenig Anlass zu Hoffnung gab. Ohne Haaland, so viel Aussagekraft hatte das laue Spiel gegen die wackeren Fürther schon, wäre die Meisterschale ein unmöglicher Auftrag. Mit Haaland bleibt vorerst alles möglich. Ein vorzeitiger Weggang ist daher beim BVB kategorisch ausgeschlossen.

Und ob der Torjäger dann auch über den Sommer hinaus bleibt, oder ob er Mitte 2022 von einer ominösen Ausstiegsmöglichkeit Gebrauch macht - auch diese Frage wird beim BVB intern inzwischen eher optimistisch beurteilt. Die Marktlage für Haaland und seinen Berater Mino Raiola dürfte 2022 alles andere als optimal sein, weil Corona, nun mit der neuen Omikron-Variante, weiterhin auch den europäischen Fußball in Schach hält. Wirtschaftlich dürfte ein Wechsel Haalands für den Spieler und seinen Berater 2023 mehr Sinn ergeben. Verhandelt werden soll das Ganze zwischen dem BVB und der Haaland-Seite bis etwa Februar. Das sind die Fakten jenseits der wirren Geschichten.

Auch für Dortmunds Trainer Marco Rose ging es nach dem Fürth-Sieg vor allem um die Abwehr nerviger Diskussionen - über das angebliche Versagen seiner Elf und den bevorstehenden Zerfall des Teams. Alles Unfug, polterte Rose, und verwies auf Platz zwei und die erreichten 34 Punkte in der Bundesliga nach 16 Spielen. Dabei nahm Rose vor allem den Sky-Experten und früheren FC-Bayern-Profi Didi Hamann ins Visier: "Der nagelt praktisch seit Saisonbeginn immer nur gegen uns."

Immerhin, so Roses Gegenrede, sei der BVB die einzige Mannschaft, die den Bayern noch Paroli biete und zu diesem Ziel auch stehe. Dies bleibe auch so, trotz der strittig zu Stande gekommenen 2:3-Niederlage kürzlich im direkten Duell. "Eigentlich könnten sich doch alle darüber freuen", dass es den Verfolger Dortmund gebe, findet Rose. Er räumte allerdings ein, dass die Leistungen bisweilen enttäuschend gewesen seien, ebenso wie das Ausscheiden aus der Champions League.

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