Stand: 14.09.2021 23:50 Uhr
Fußball-Bundesligist VfL Wolfsburg hat bei seinem Comeback in der Champions League einen Teilerfolg errungen. Die Niedersachsen erreichten am Dienstag beim französischen Meister OSC Lille ein 0:0. Eine halbe Stunde lang spielten sie in Unterzahl.
Verteidiger John Anthony Brooks hatte in der 62. Minute dafür gesorgt. Schon verwarnt, spielte er den Ball mit der Hand und sah dafür zu Recht die Gelb-Rote Karte. Den Punktgewinn hatte der Bundesliga-Spitzenreiter vor allem seinem Torhüter Koen Casteels zu verdanken, der eine starke Leistung bot. Für die "Wölfe" war es der erste Auftritt in der Champions League seit fünfeinhalb Jahren. Im April 2016 schieden sie im Viertelfinale gegen Real Madrid aus. Im Duell der beiden anderen Teams in der Gruppe G war der FC Sevilla zuvor zu Hause gegen RB Salzburg nicht über ein 1:1 (1:1) hinausgekommen.
"Wir haben nicht viele Chancen gehabt, eigentlich keine", räumte VfL-Trainer Mark van Bommel in der Pressekonferenz ein. "Wenn man nicht gewinnen kann, dann muss man zu Null spielen. Und wenn man 35 Minuten in Unterzahl spielt und man holt einen Punkt beim französischen Meister, dann muss man zufrieden sein."
VfL defensiv stark, offensiv nicht präsent
Der Niederländer hatte Ridle Baku in der Startelf einen offensiveren Part zugeteilt, er spielte im rechten Mittelfeld. Die Rechtsverteidigerposition übernahm der Schweizer Kevin Mbabu.
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Die Wolfsburger konzentrierten sich in der ersten Hälfte so sehr darauf, in der Defensive sicher zu stehen, dass sie gar nicht über eigene Angriffe nachzudenken schienen. Das offensichtlich primäre Ziel erreichten die Norddeutschen ohne allzu große Mühe - sie gingen ohne Gegentor in die Pause. Lille schoss zwar sechsmal auf das VfL-Tor, richtig gefährlich war es aber kein einziges Mal. Casteels parierte einen Freistoß von Burak Yilmaz, der wohl ans Außennetz gegangen wäre (13.), und bei der anschließenden Ecke köpfte Sven Botmann unter Bedrängnis von Brooks drüber (14.) - das waren die besten Chancen für den französischen Meister, der in der Folgezeit zwar das bessere Team, aber eben nicht zwingend genug war.
Lille-Führung per Videobeweis aberkannt
Dass die "Doggen" es ganz anders können, zeigten sie kurz nach Wiederbeginn. Nach einem Schnitzer von Mbabu passte Jonathan Ikoné fix zu Jonathan David, und der Kanadier überwand zur großen Freude der Zuschauer Casteels zur Führung - zur vermeintlichen Führung (48.). Denn der Treffer wurde per Videobeweis annulliert, und das zu Recht. Der Ball war zuvor im Seitenaus gewesen. Lille reagierte wütend und hätte kurz darauf beinahe wieder gejubelt, doch der Schuss von Adilson de Almeida Gomes rauschte knapp über die Latte (54.). Bald darauf wurde die Aufgabe für die Niedersachsen durch die Gelb-Rote Karte für Brooks noch schwieriger.
Durchatmen durften die Gäste, als Yilmaz in der 69. Minute seinen Kopfball aus kurzer Distanz nicht gut genug platzierte. Casteels packte zu. Und da die "Wölfe" in der Schlussphase Lille auch in der Defensive beschäftigten, nahmen sie Zeit von der Uhr.
Doch dann, die exakt letzte Sekunde der sechsminütigen Nahspielzeit: Ein Foulspiel von Josuha Guilavogui an Ex-HSV-Profi Amadou Onana wurde mit einem Elfmeterpfiff geahndet. Doch der Video-Schiedsrichter griff ein und entschied zu Recht, dass das Foul knapp außerhalb des Strafraums begangen worden war. Es gab Freistoß, und der brachte Lille nichts ein. Wolfsburg hatte sich zum 0:0 gezittert.
1.Spieltag, 14.09.2021 21:00 Uhr
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