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Thomas Gottschalk demütigt Joko Winterscheidt in seiner eigenen ProSieben-Show - watson

Thomas Gottschalk übernahm die Moderation von "Wer stiehlt mir die Show?". Bild: ProSieben / Claudius Pflug

Gottschalk demütigt Joko Winterscheidt in ProSieben-Show: "Joko ist mein Sorgenkind!"

Rupert Sommer

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Die Band spielt Oldies but Goldies, am Bühnenrand gibt's Cocktails: Thomas Gottschalk krempelte die ProSieben-Show, die er sich von Joko Winterscheidt unter den Nagel gerissen hatte, komplett um. Es wurde eine Zeitreise mit viel Charme, "Wetten, dass ..?"-Nostalgie und einem Überraschungsfinale.

Nun schmettern sie also Van Halens "Jump" als Show-Jingle. Und sie tragen coole Sonnenbrillen. Es war gleich der erste Streich – neben einem witzigen Show-Intro, in dem Thomas Gottschalk frech seinen Grinsekopf über die Visage von Joko Winterscheidt montieren ließ, mit dem der neue "Wer stiehlt mir die Show?"-Moderator klarmachte, wer nun Herr im Haus ist. Dazu ließ er wissen: "Joko ist mein Sorgenkind!"

Natürlich ist es eine Sendung nur mit Pappkameraden im Publikum. Und auch das laute Jubeln, das Gottschalk und Co., die später sogar um Klaas Heufer-Umlauf und einen zugeschalteten Günther Jauch ergänzt wurden, entgegenbrandete, muss in Corona-Zeiten vom Band kommen.

Jokos Scheitern war Gottschalks Triumph

Dem Fest-Vergnügen an der neuesten Ausgabe der mit einfachen Mitteln irrwitzig komischen ProSieben-Quizshow tat all das mal wieder keinen Abbruch. Es geht ja um Thomas Gottschalk und die ganz große Party der Schlagfertigkeit. Und so durfte der langjährige "Wetten, dass ..?"-Moderator wie in guten alten ZDF-Zeiten seine Zuschauer in "Deutschland, Österreich und der Schweiz" begrüßen. Zurück in die Zukunft, Gottschalk-Style.

Mit seinem alten Konfirmandenanzug hatte sich Joko Winterscheidt fein herausgeputzt. Doch so richtig konzentriert wirkte er nicht. Bild: ProSieben / Claudius Pflug

Es war Joko Winterscheidts Scheitern, der den Triumph des Welt-Franken möglich gemacht hatte. Schließlich hatte sich der eigentliche Erfinder und Start-Moderator von "Wer stiehlt mir die Show?" zuletzt das Heft aus der Hand nehmen lassen. Nachdem Joko in der Vorwoche im Finale gegen Gottschalk verloren hatte, war nun der Rollenwechsel unausweichlich: Gottschalk moderierte genüsslich. Und für den jungen Mann im Konfirmandenanzug wurde es auf dem Kandidatensessel immer ungemütlicher.

Zurück in die Zukunft mit Thomas Gottschalk

Schnell wirkte alles so, als ob #WSMDS schon immer eine Thommy-Sause gewesen wäre. "Die Älteren unter Ihnen werden sich noch an meinen Vorgänger erinnern", witzelte der mittlerweile 70-Jährige etwas herablassend über Winterscheidt. Endlich sei ein Moderator da, der sein Handwerk verstehe, stichelte er weiter. Joko konnte da nur noch staunen – und immer weitere Seitenhiebe ertragen. Er war Vergangenheit, überholt von einem bestens aufgelegten, tatsächlich fast ein wenig berufsjugendlichen Profi-Moderator in Blond.

Gottschalk verhehlte zu keinem Moment die diebische Freude darüber, ProSieben-Fans zeigen zu dürfen, wie der Hase läuft. Trotzdem war das natürlich keine verbissene Angeberei, sondern zart aufgeschüttelt mit Selbstironie und Augenzwinkern. So veräppelte sich das immer noch größte Unterhaltungstalent Deutschlands immer wieder selbst und verhindert so, dass andere das versuchten. Auch Witze über seinen kuriosen Kleidungsstil durften da nicht fehlen. "Ich hatte nie einen Papst in der Show, deswegen habe ich mich so angezogen", scherzte Gottschalk über seine oft barock wirkenden "Wetten, dass ..?"-Outfits.

Günther Jauch ätzt: "Es gibt bei ProSieben keine Kohle"

Und auch dem Vorwurf, dass er fürs Moderieren einer Quizshow eigentlich viel zu redselig und ungenau ist, wich er selbst geschickt aus. Dafür brauchte Gottschalk nur einen Anruf – bei seinem alten Freund Günther Jauch als "Telefon-Joker". Der "Wer wird Millionär?"-Moderator gab seinem Kumpel den Tipp, sich ja kurzzuhalten und nicht allzu viel zu quatschen. Gottschalk hatte natürlich da wieder nur halb hingehört.

Gottschalk weiß:

Dafür braucht er eigentlich keine Ratschläge von Jauch. Der RTL-Star nutzte allerdings seine Chance und witzelte über ProSieben. Immerhin wird bei "Wer stiehlt mir die Show" ja kein Geld ausbezahlt. Zu gewinnen gibt es nur eine Befriedigung der Eitelkeit – und Zeit im Rampenlicht. "Es gibt bei ProSieben keine Kohle", ätzte Günther Jauch.

Auf ein Glas mit Klaas!

Thomas Gottschalk juckte das natürlich nicht. Geld braucht er keines, Genugtuung nimmt er aber mit. Und man kann ja auch in einer Quizshow einfach mal fünfe gerade sein lassen. So ließ der Senioren-Moderator großzügig auch nicht ganz passende Antworten gelten. Es sei denn, sie kamen von Joko! Und der Publikumskandidatin Lily überließ er nach Gutsherrenart jovial Extra-Punkte. Die 26-jährige Physiotherapeutin aus Berlin sollte ja was zu berichten haben, nachdem sie schon als Erstes das Studio verlassen musste. "Du kannst zu Hause erzählen: Da war ein netter blonder älterer Herr."

Schon früh ahnte Thomas Gottschalk (rechts), dass er Elyas M'Barek(vorne), dessen Nachnamen er wiederholt verunstaltete, nicht unterschätzen sollte. Bild: ProSieben / Claudius Pflug

Wirklich gut war der Einfall mit der Band – und mit der Bar. Die bestens eingespielten Studiomusiker, die zuletzt noch "The Mighty Winterscheidts" hießen, benannte Thomas Gottschalk in "The Heisenbergs" um. Motto: "We're breaking bad". Und selbstverständlich ließ er sie seine Lieblingshits spielen. Am Bühnenrand servierte Gottschalk Hochprozentiges. "Macht mal leichte Barmusik", wies er die Musiker an.

Tatsächlich war es ein strategisch cleverer Einfall, die Spielkandidaten beschwipst zu machen und selbst nur am Cocktail zu nippen. Zu trinken bekam dann sogar ein Überraschungsgast: Klaas Heufer-Umlauf, den Gottschalk mit einer Boshaftigkeit in Richtung Joko auf die Bühne holte. "Begrüßen Sie mit mir die bessere Hälfte von Joko und Klaas", witzelte er. Der kurz gewachsene Bartträger freute sich, in der Nähe der Onkel-Thommy-Legende sein zu dürfen. "Ich wollte immer schon mal in einer Show sein, die von Thomas Gottschalk moderiert wird", sagte Klaas. "Ich erhebe mein Klaas", retournierte Gottschalk. Und: Prost!

Joko Winterscheidt aus der eigenen Show geworfen

Man merkte, wie viel Freude dem Show-Giganten es gemacht hatte, Joko kleinzukriegen. Mehr war Gottschalk dann offenbar gar nicht mehr wichtig. Nur das: Joko Winterscheidt gelang es nicht, seiner Nemesis die eigene Show wieder abzunehmen. Elyas M'Barek war besser, und auch Palina Rojinski sammelte mehr Punkte ein.

Also musste Joko das Studio auf dem erniedrigenden "Walk of Shame" verlassen. Später kehrte er über den Hintereingang zwar wieder zurück, musste sich aber mit Handlanger- und Kellner-Diensten begnügen. "Du bist nicht systemrelevant", stichelte Gottschalk. Autsch!

Elyas M'Barek: "Ich weiß nicht, ob ich mich freuen oder Angst haben soll"

Im eigentlichen Finale ließ es Thommy dann vergleichsweise ruhig angehen, nachdem Joko ja ohnehin als "Verlierer der Woche" feststand. Der "Fack Ju, Göhte"-Star Elyas M'Barek musste seine drei Münzen gar nicht unbedingt einsetzen, um Gottschalk zu besiegen. Der wich ohnehin aufs Witzeln aus, was ihm diesmal wichtiger schien als der zweite Show-Sieg in Folge.

Aber er sorgte noch für Schmunzler mit einer originellen Antwort auf eine Tolkien-Frage. Im Quiz stand nämlich die Frage "Wer ererbt von seinem Onkel den Ring, um den es in 'Der Herr der Ringe' gilt" im Raum. Elyas beantwortete sie richtig mit: Frodo! Gottschalks hatte "Sein Neffe" auf die Tafel gekritzelt. Auch gut. Und dann gar nicht mehr so wichtig.

Es musste einen Triumphator geben, und der hieß zum Schluss: Elyas M'Barek. Respekt vor der großen Aufgabe, selbst die nächste Show zu moderieren, hat er jetzt schon. "Ich weiß nicht, ob ich mich freuen oder Angst haben soll." Einfach mal abwarten. Für die gute Stimmung ist auch nächsten Dienstag ohnehin wieder einer zuständig: Thomas Gottschalk.

Peinliches Halbfinale: RTL hat die "Dschungelshow" offenbar komplett aufgegeben

Es sollte die Fans des Dschungelcamps trotz Pandemie entschädigen: RTL drehte das beliebte Format 2021 nicht wie üblich in Australien, sondern in TV-Studios in Hürth. Große Skandale und Konfrontationen blieben aber aus, unter anderem auch, weil die 12 Kandidaten in Dreiergruppen in ein Tiny House gesteckt wurden und dort im Grunde genommen lebten wie in einer etwas schlichteren Jugendherberge. Kein Vergleich mit dem echten Urwald Down Under.

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