Der Franzose Yannick Bestaven kommt als Dritter ins Ziel, gewinnt die wohl härteste Segelregatta der Welt dennoch – dank einer Zeitgutschrift. Boris Herrmann kämpft noch um Platz vier.
ptz/dpa
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Der Franzose Yannick Bestaven hat mit seiner Jacht »Maître Coq IV« die Vendée Globe gewonnen, die härteste Soloregatta der Welt. Der 48-Jährige kam erst als Dritter hinter seinen Landsmännern Charlie Dalin und Louis Burton im französischen Les Sables-d'Olonne an, profitierte aber von einer Zeitgutschrift von über zehn Stunden. Diese hatte er erhalten, weil er sich an der Rettungsaktion des schiffbrüchigen Teilnehmers Kevin Escoffier beteiligt hatte. Bestavens Siegerzeit beträgt 80 Tage, drei Stunden, 44 Minuten und 46 Sekunden.
»Es gibt zwei Gewinner bei dieser Vendée Globe«, sagte Bestaven im Ziel und spielte damit auf Dalin an, der etwa sieben Stunden vor ihm angelegt hatte. Damit setzen die Franzosen ihre Siegesserie fort. In allen neun Rennen seit 1989/1990 waren sie erfolgreich.
Bestaven hatte die Regatta über weite Strecken angeführt, 157-mal hatte er nach Angaben des Veranstalters die Führung übernommen. 2008/2009 hatte Bestaven schon einmal bei der Vendée teilgenommen, scheiterte aber früh. Wohl auch deswegen segelte er dieses Mal bei schwierigen Wetterbedingungen vorsichtiger. Bei Kap Hoorn wurde seine Jacht allerdings beschädigt. Bestaven änderte seine Route, der neue Weg war zwar länger, versprach aber höhere Geschwindigkeit. Die Taktik zahlte sich aus.
In der Nacht zu Donnerstag wurde Bestaven in Les Sables-d'Olonne mit Feuerwerk begrüßt. »Ich habe das Gefühl, ich lebe in einem Traum, halluziniere. Wir gehen von der totalen Einsamkeit zu dem hier, zu dieser Party, zu diesen Lichtern«, sagte er: »Dieses Ergebnis liegt jenseits meiner Erwartungen. Nachdem wir so gekämpft haben, wie wir gekämpft haben, ist ein Sieg mit Maître CoQ IV ein Traum.«
Nach der Kollision mit einem Fischerboot kämpft der deutsche Teilnehmer Boris Herrmann derweil um den vierten Platz. Der Hamburger war am frühen Donnerstagmorgen noch etwa 40 Seemeilen vom Ziel im französischen Les Sables-d'Olonne entfernt, konnte wegen der Schäden an seiner Jacht »Seaexplorer - Yacht Club de Monaco« aber nur mit reduzierter Geschwindigkeit segeln. Als Ankunftszeit wurde der Vormittag errechnet.
Der 39-jährige Herrmann war am Mittwochabend etwa 90 Seemeilen vor Les Sables-d'Olonne mit einem Trawler zusammengestoßen. Herrmann blieb unverletzt, sein Boot wurde beschädigt. Zu dem Zeitpunkt war er Dritter und hatte bei seiner Vendée-Globe-Premiere wegen einer Zeitgutschrift von sechs Stunden sogar noch Chancen auf den Sieg.
Bestaven und Herrmann hatten die Gutschriften von der Wettfahrtleitung wegen ihrer Beteiligung an der Rettungsmission für den schiffbrüchigen Kevin Escoffier in der Nacht vom 30. November auf den 1. Dezember erhalten.
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